Der damalige Intendant Ernst Willner holte den gelernten Elektrotechniker, geprüften Filmvorführer und Bildredakteur bei der Volkszeitun, schließlich als Kameramann ins Landestudio.
ORF-Kamerapionier Seppi Steiner gestorben
Er war einer der Pioniere des Kärntner Fernsehens und war über Jahrzehnte mit dem ORF-Landesstudio Kärnten verbunden. In der Nacht auf Sonntag ist der pensionierte Chefkameramann Josef Steiner im Alter von 76 Jahren gestorben.
Als Pionier galt der begeisterte Bastler bald als Universalspezialist, der mit wenig Geld im Nu Profi-Ansprüchen gerecht werden konnte.

Ein Überflieger in Sachen Technik
Als junger Kinobesitzer in Klagenfurt gestaltete Sepp sogar seine Großformatplakate selbst – aus zusammengeflickten Leintüchern. Und als sich der ORF Gedanken machte, wie hochaktuelle Geschichten auf schnellstem Weg nach Wien kommen sollten, machte er den Flugschein, damit er das Material so schnell wie möglich selbst abliefern konnte. Lange, bevor es die erste „Kärnten Heute“-Sendung gab, lieferte er die Bilder aus dem südlichsten Bundesland – von der Politik bis hin zu Landschaftsaufnahmen.

Erfolge und Auszeichnungen gab es für Wissenschaftsproduktionen und Dokumentationen mit dem Redakteur Jos Rosental, ihre gemeinsamen Produktionen führten sie um die ganze Welt – davon allein 19 Mal nach Israel, 1978 zur Eishockey WM in Tokio sowie 1980 zu den Olympischen Spielen nach Moskau.
Ein Allrounder in Sachen Musik
Seppi Steiner war Ratgeber in zahlreichen Großproduktionen z.B. bei der „Musi“ und ein Musikspezialist, der in allen Sparten souverän beheimatet war. Gearbeitet hat Sepp mit zahlreichen Promis: Toni Curtis, Chuck Norris, gleich mehrmals mit Udo Jürgens und auch mit Albano Carisi und unzähligen Politikern.
Zu Hause baute sich Sepp Steiner sein eigenes Kino. Heimelig, maßstabgetreu und hochqualitativ – wo er sich auch in der Pension in Ruhe Filme nach seinem Geschmack anschauen konnte. Josef Steiner starb in der Nacht auf Sonntag zu Hause in St. Georgen am Längsee.

ORF Landesdirektorin: „Tod macht mich sehr betroffen“
Von ORF Kärnten-Landesdirektorin Karin Bernhard hieß es in einer ersten Reaktion: "Der Tod von Seppi Steiner macht mich sehr betroffen, er war jahrzehntelang Kameramann des ORF und im Landesstudio Kärnten haben viele von uns sehr viel über Bildgestaltung und Berichterstattung von ihm gelernt. Er war ein Pionier als Kameramann und war in den ersten Stunden der Fernseh-Regionalisierung Mitgestalter. Seine Unkompliziertheit und seine Hilfsbereitschaft vor allem jungen Kolleginnen und Kollegen gegenüber, werden vielen von uns in Erinnerung bleiben. Seppi Steiner war ein Mann ohne Eitelkeiten und immer zum Einsatz bereit. Noch in seiner Pension konnte er das Filmen nicht lassen und hatte mit anderen pensionierten Kollegen seine Leidenschaft, das Filmen, für private Zwecke weitergeführt. Mein Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden seiner Familie.“