Polizeihubschrauber am Großglockner bei Bergung der Wanderer
Flugeinsatzstelle Klagenfurt
Flugeinsatzstelle Klagenfurt
Chronik

Gewitter brachte Kletterer in Bergnot

Der Polizeihubschrauber der Flugeinsatzstelle Klagenfurt hat am Samstag zwei polnische Kletterer vom Großglockner geborgen. Die beiden wurden zuvor von einem Gewitter überrascht, konnten letzten Endes aber unverletzt ins Tal gebracht werden.

Die beiden 41 Jahre alten polnischen Kletterer wollten laut Auskunft der Flugpolizei den Gipfel über den Stüdlgrad erreichen. Allerdings wurden sie durch ein Gewitter überrascht und kamen weder vor noch zurück.

Gute Ausrüstung half nicht: Notruf 100 Meter unter Gipfel

Zeitig in der Früh machte sich das Bergsteigerpaar aus Polen zum Gipfel des Großglockners auf. Die beiden 41-Jährigen waren gut ausgerüstet und wollten über den Südgrat von Kals aus den Berg besteigen. Doch ein Unwetter zog so rasch auf, dass die beiden schnell weder vor noch zurück konnten. 100 Meter unter dem Gipfel setzten sie schließlich einen Notruf ab. Der Polizeihubschrauber Libelle aus Klagenfurt rückte gemeinsam mit der Bergrettung Kals an.

Pilot Klaus Jäger von der Flugeinsatzstelle sprach im Interview mit dem ORF Kärnten von einer spektakulären Rettungsaktion. Die Einsatzmeldung sei über die Landeseinsatzzentrale Innsbruck erfolgt. Als der Polizeihubschrauber sich von Klagenfurt aus auf den Weg machte, sei der Großglockner noch frei gewesen. Das Wetter habe aber sehr rasch umgeschlagen. Der Glocknergipfel habe sich in dichte Wolken gehüllt, ein Anfliegen sei kaum möglich gewesen.

Bergretter sollten zu Kletterern vorstoßen

Weil während des Hubschrauberanfluges dichter Nebel aufzog, der eine Bergung aus der Luft zuerst nicht zuzulassen schien, wurde die Bergrettung Kals von der Hubschrauberbesatzung auf das Ködnitzkees gebracht. Die Einsatzkräfte sollten von dort aus eine bodengebundene Bergung durchführen.

Polizeihubschrauber
Flugeinsatzstelle Klagenfurt

Kurzes Zeitfenster für Luftbergung genützt

Etwas später habe sich jedoch ein Zeitfenster von etwa zehn Minuten aufgemacht, das von der Hubschrauberbesatzung dazu genutzt werden konnte, um die beiden Polen zu bergen und die beiden sicher ins Tal zu bringen.

Unmittelbar danach habe der Himmel wieder zugezogen. Die Bergung in 3.700 Meter Seehöhe sei auch für die Besatzung des Polizeihubschraubers eine besondere Leistung gewesen, so Klaus Jäger.