Traktor heugnen Gras
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Landwirtschaft

Deutliche Ernteausfälle durch Trockenheit

Die Trockenheit wird zum Problem für die Landwirtschaft. Maisbauern befürchten mindestens 20 Prozent weniger Ertrag. Wenn es nicht bald länger andauernden Niederschlag gibt, könnte der Ausfall noch deutlicher sein. In der Grünlandwirtschaft sind sogar Ausfälle bis zu 80 Prozent zu erwarten.

Auf den Wiesen von Gero Hofer-Moser in Penk im Möllal sollte das Gras um diese Zeit bis zum Knie reichen, um es zu mähen. Doch daraus wird heuer nichts mehr, die brutale Hitze habe alles zerstört. „Futter kaufen, auf Dauer, das geht ein oder zwei Mal aber nicht immer“, sagte Hofer-Moser. Zudem kenne man die Futterpreise im Herbst nicht.

Landwirt Gero Hofer-Moser
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Landwirt Gero Hofer-Moser

Futter muss zugekauft werden

Im vergangenen Jahr musste Sohn Gunter schon um 20.000 Euro Futter zukaufen. So eine Investition könne nicht noch einmal verkraftet werden. Gunter Hofer-Moser hänge an den Tieren und wolle keines abgeben. Er hoffe, dass sein Sohn einmal übernehmen könne.

24 Hektar Wiesen rund um den Hof und trotzdem droht einmal mehr das Szenario, sich in anderen Bundesländern oder gar im Ausland, um Heu umsehen zu müssen, um die knapp 60 Rinder auch über die Wintermonate versorgen zu können. In dieser Form habe es so etwas noch nie gegeben, sagte Gunter Hofer-Moser. Er müsse jetzt umso mehr auf die am Hof produzierten Produkte setzen, um die Verluste mildern zu können.

Regionale Unterschiede

Wie regional unterschiedlich die Ernte sein kann, zeigt ein Beispiel vom Lurnfeld bei Lendorf. Zwischen Penk und Lendorf nicht einmal 15 Kilometer liegen. Hier werden die Heuballen gepresst, ganz ohne Verluste, sagte der Landwirt.

Auch in Stall im Mölltal zeichnet sich eine Futterknappheit in den kommenden Monaten ab. Hier ist nicht die Trockenheit der Grund Nummer eins, sondern weil viele Schafen und Rinder heuer nicht auf den Almen sind. Weil der Wolf oft zugeschlagen habe, kann man die Tiere nicht mehr rauslassen, sagte Landwirt Marcel Wernisch. „Wir haben es daheim überall eingezäunt und da fehlt uns jetzt das Futter“, so Wernisch.

Landwirt Schafe
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Landwirt Marcel Wernisch und seine Schafe

40.000 Tonnen weniger Mais

Die Aussichten für die Experten der Landwirtschaftskammer sind auch nicht beruhigend. Durchschnittlich 60 Prozent Durchgang beim Heu und mindestens 20 Prozent weniger Ertrag bei Mais und Getreide wird erwartet.

Mais trocken
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40.000 Tonnen Mais werden fehlen

20 Prozent seien etwa 40.000 Tonnen, sagte Erich Roscher von der Landwirtschaftskammer. Dass sich auch der Brotpreis nach oben schrauben wird, sei auch nur eine Frage der Zeit, sagte Roscher.