Die Altersarmut ist weiblich. Frauen bekommen in Kärnten um 40 Prozent weniger Pension als Männer, also etwa 800 Euro weniger im Monat. Unverändert sind die Gründe dafür: Frauen arbeiten oft nach der Geburt des ersten Kindes in Teilzeit und leisten unbezahlte Care-Arbeit, also Pflege und Fürsorge für Kinder und andere Familienmitglieder.
Ungerechtigeit bei Einkommen
Dahinter stecken sehr starke, traditionelle Geschlechterbilder, sagte Kirstin Mertlitsch, die Leiterin des Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt: „Diese führen zu einer Einkommensungerechtigkeit und im Alter auch zu einer Frauenarmut.“
Die Wissenschafterin fordert mehr Einkommensgerechtigkeit. Deshalb könnten Mädchen nicht früh genug gestärkt werden, damit sie in der Berufswelt freier sind.
„Eigentlich ist das Technische gar nicht so schwer“
Das Land Kärnten organisiert etwa den Girls Day, bei dem Volksschülerinnen Naturwissenschaft und Technik ganz einfach vermittelt bekommen. Martina Gabriel ist die Frauen- und Gleichstellungssbeauftragte des Landes Kärnten: „Die Schülerinnen probieren es wirklich aus. Sie basteln sich eine kleine Taschenlampe und das Leuchten ist dann das Gleiche, wie das in ihren Augen. Sie gehen dann heim zu ihren Eltern und sagen: Schaut, das habe ich gemacht und eigentlich ist das Technische gar nicht so schwer.“
Während die durchschnittliche Kärntner Pensionistin um 800 Euro weniger Pension erhält als ein männlicher Pensionist liegt der Unterschied im österreichischen Durchschnitt sogar bei 860 Euro. Die Zahlen der Pensionsversicherungsanstalten zeigen, dass österreichweit Männer durchschnittlich rund 1.840 Euro Bruttopension bekommen sind es bei Frauen rund 1.160 Euro.