Auch abgelaufene Lebensmittel können weitergegeben oder verwertet werden. Das Haltbarkeitsdatum ist quasi nur eine gesetzlich vorgeschriebene Empfehlung. Fast alle Lebensmittel sind viel länger haltbar.
Dass aus Lebensmittelresten etwas Neues, Gutes entstehen kann, zeigen etliche Initativen. Ein Vorreiter der Lebensmittel-Wiederverwertung in Kärnten ist zum Beispiel der Verein Together. Er wurde vor neun Jahren gegründet und hat mittlerweile österreichweit elf Standorte – einen in Graz und zehn alleine in Kärnten.

Zeichen gegen Auswüchse der Konsumgesellschaft
Nach Villach, Viktring, Spittal, Ebenthal Ferlach, St. Jakob, St. Veit und Friesach gibt es seit kurzem auch in der 10. Oktobertstraße in Klagenfurt einen sogenannten „Together-Point“. Lebensmittel aus Supermärkten, von Gärten und Feldern, die weggeworfen werden sollten, bekommen hier neue Abnehmer.

Einkaufen gegen Spende oder Wertschätzungsbeitrag
Es soll ein Zeichen gegen die Auswüchse der Konsumgesellschaft sein, sagt Brigitte Pelwecki vom Verein Together: „Der Deal ist, dass man sagt, für Lebensmittel, die man abholt gibt man eine Spende und für andere Gegenstände eine Wertschätzung.“

Freiwillige Helfer gesucht
Denn Together gibt nicht nur Lebensmittel weiter, in den Geschäften findet man noch mehr: von Bekleidung über Spielzeug bis hin zu Geschirr. Es gibt 400 Freiwillige Mitarbeiter und 15 Angestellte, die für eine reibungslose Abwicklung sorgen. Studierende, Flüchtlinge, Familien mit Kindern, Pensionisten – alle sind in den Geschäften anzutreffen.
Der neue Klagenfurter Togehter Point hat auch sonntags geöffnet. Freiwillige Helfer werden gesucht.

„Too Good to go“: Überraschungssackerl statt Mülleimer
Auch „Too Good to go“ rettet Lebensmittel vor dem Abfalleimer. Mit einer App auf dem Smartphone können durch diese Initiative Nahrungsmittel in einem Überraschungssackerl erworben werden, sagt Geschäftsführer Georg Strasser: „In Kärnten machen ungefähr 260 Betriebe mit. Wir haben gemeinsam mit ihnen ungefähr 130.000 Überraschungssackerl gerettet.“
Österreichweit nehmen 5.000 Betriebe an der Aktion teil, darunter etliche Supermarktketten. In Kärnten sind es auch viele Bäckereien und Restaurants, die ihre Überproduktionen auf diese Weise vor dem Müll retten.