Hände tippen auf der Tastatur eines Laptops
ORF.at/Zita Klimek
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Startschuss für sicherere Gemeindenetzwerke

Die Kärntner Gemeinden bekommen ein moderneres Behördennetzwerk. Aus Sicherheitsgründen können sie auf mehrere Netze zugreifen. Ein zentrales Verrechnungssystem soll die Arbeit erleichtern. In den kommenden fünf Jahren werden 2,7 Millionen Euro investiert.

Das kleine EU-Land Estland, ein Nachbar Finnlands, ist großes Vorbild für Gemeindereferent Daniel Fellner (SPÖ). 99 Prozent aller Behördenwege funktionieren im hohen Norden digital. Lediglich für Hochzeiten, Scheidungen und Hauskäufe ist persönliches Erscheinen auf dem Gemeindeamt nötig.

Landesrat Daniel Fellner sagt, auch wenn Kärnten davon noch weit entfernt sei, möchte er an der Realisierung dieses Zieles festhalten. Es müsse ein Vorteil für die Bürger herauskommen, indem Behördenwege vereinfacht werden.

Intelligente Systeme ermöglichen rasches Handeln

Die größtmögliche Sicherheit für das neue Netzwerk sei schon in der Ausschreibung wesentlich gewesen, also lang vor den heurigen Hackerangriffen. Immun gegen Hacker könne kein System sein, sagt der Beauftragte für Digitalisierung in den Gemeinden, Manfred Wundara, auch wenn jetzt mehrere Sicherheitsebenen kommen.

Unter anderem gehe es um eine intelligente Lösung, die frühzeitig Anomalien im Netz entdecke. Administratoren und Sicherheitsexperten hätten so die Möglichkeit, rechtzeitig auf solche Vorgänge zu reagieren und zu überprüfen, ob es sich nicht um einen potenziellen Hacker-Angriff handle.

Schulungen als wesentlicher Bestandteil

Millionen für die Software alleine reichen nicht, sagt Gemeindebund Präsident Gerhard Altziebler. Auch Schulungen für Gemeindemitarbeiter seien geplant, denn es gelte die Devise: „Jedes Netz ist so gut, wie es bedient wird.“ 1.200 Mitarbeiter bzw. Nutzer in den Gemeinden sollen vom neuen System profitieren.