Karpfen im Wasser
ORF.at/Georg Hummer
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Chronik

Hitze noch keine Gefahr für Fische

Die Hitzewelle der vergangenen Tage hat viele Gewässer auf eine Belastungsprobe gestellt. Situationen wie am austrocknenden Zicksee im Burgenland, wo Tonnen an Fischen zu ihrer Rettung umgesiedelt wurden, gibt es in Kärnten nicht. Noch können die Fische mit Wassertemperaturen von über 25 Grad umgehen.

Noch hat keiner der heimischen Seen die 30-Grad-Grenze erreicht. Dennoch haben die hohen Wassertemperaturen und der damit verbundene niedrige Sauerstoffgehalt Auswirkungen auf die Fischarten. Karpfen, Hechte oder Welse fühlen sich bei diesen Bedingungen immer wohler. Anders sieht das bei Forellen oder Reinanken aus, die kühleres Wasser bevorzugen. Thomas Friedl, der Gewässerökologe des Landes: „Sie tauchen ab, halten sich unter zehn Meter Wassertiefe auf und überstehen so die Hitzewelle.“

Fische flüchten in die Tiefe

Sofern die tieferen Schichten vorhanden und sauber sind – Voraussetzungen, die unter anderem der Millstätter See, der Wörthersee oder der Weißensee erfüllen. Mehr Probleme dürften kleinere Teiche oder Fischzuchtanlagen haben – hier sollten zusätzlich Belüfter eingesetzt werden, die das Wasser wieder mit Sauerstoff anreichern. Zudem sollte Frischwasser zugeführt werden, rät der Gewässerökologe.

Dass Bäche oder Gewässer versickern oder austrocknen und Fische umgesetzt werden, kommt allerdings in Kärnten immer wieder vor, vor im Gailtal aufgrund des karstigen Untergrundes. Vom Land habe man für den Fischereirevierausschuss im Gailtal eine Ausnahme erwirkt, dass die kleinen Gewässer ausgefischt werden dürfen, bevor die Gefahr des Austrocknens bestehe. Die Fische, vor allem Bachforellen, werden in die Gail umgesiedelt.

Mit Schleim gegen Sand

Maßnahmen, die auch heuer ergriffen wurden, so Friedl. Aber nicht nur gegen Austrocknung muss sich die Fischwelt wappnen, auch Unwetter und Hochwasserereignisse belasten die Gewässer, aber selbst hier wissen sich die Fische zu helfen. Komme es zu Trübungsspitzen, können die Fische vermehrt Schleim produzieren, die sie vor dem Sandstrahleffekt schützen. Hält die Trübung mehrere Wochen an, kann das aber auch für den Fisch zu einer Belastungsprobe werden, sagte der Gewässerökologe.