Kleinkraftwerk Gassen
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Wirtschaft

Zu wenig Wasser für Kleinkraftwerke

380 Kleinwasserkraftwerke gibt es in ganz Kärnten. Über das Jahr gesehen versorgen sie rund 90 Prozent der Kärntner Haushalte. Aufgrund der anhaltenden Trockenheit und der niedrigen Wasserführung in den Flüssen und Bächen müssen nun einige abgeschaltet werden.

Seit 2017 versorgt das Kraftwerk Gassen die Gemeinde Stockenboi mit Strom. Das Kleinwasserkraftwerk nutzt vor allem den Abfluss des Weißensees und ist technisch am neuesten Stand. Trotzdem ist es seit Dienstag außer Betrieb, so Christoph Aste, der Landessprecher der Kleinwasserkraft Kärnten. Aufgrund der Niederwassersituation habe man so wenig Wasser, dass man – auch wegen der vorgeschriebenen Restwassermenge – die Maschinen abschaltet habe. Man führe jetzt Revisionen durch, die eigentlich für den Winter geplant waren, so Aste.

Kleinkraftwerk Gassen
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Kraftwerk Gassen von oben

Mindestwassermenge für Fische und Pflanzen

Um Fische und Pflanzen im Zulauf nicht zu gefährden, darf nur ein Teil des Wassers für die Stromerzeugung genutzt werden. Es braucht ergiebige Niederschläge, so Aste: „Erfahrungsgemäß haben wir im Sommer in Kärnten eher weniger Wasserführung, bisher mussten wir aber nicht abstellen, das kommt eher im Jänner oder Februar vor. Ich nehme an, dass wir jetzt zwei bis zweieinhalb Wochen stehen.“

Kleinkraftwerke leiden unter Wassermangel

Im Juli 50 Prozent weniger Kapazität

Die niedrigen Pegelstände in den Flüssen bereiten auch der KELAG, Kärntens größtem Energieversorger, zunehmend Sorgen. Noch laufen aber die 40 kleineren Kraftwerke. Man sei mit den niedrigsten Wasserständen in Kärnten seit 2003 konfrontiert, sagte KELAG-Vorstand Manfred Freitag: „Das bedeutet, dass wir jetzt im Juli um 50 Prozent weniger Erzeugungskapazität haben, hochgerechnet über das Jahr fehlt uns ca. ein Viertel der Eigenerzeugung.“

Das Kraftwerk in der Klamm
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Das zerstörte KELAG-Kraftwerk in der Klamm (Gemeinde Treffen)

Dazu nahmen die Schäden nach Murenabgängen und Unwettern in den letzten Jahren deutlich zu. In der Klamm bei Arriach wurde ein komplettes Kraftwerk zerstört. Planungen für den Wiederaufbau laufen aber schon.