Hafnersee Liegenschaft
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Chronik

Streit um Dauercamper am Hafnersee

Qualitätstourimus erwartet sich das Land künftig auch auf seinem Grundstück am Hafnersee. Es wird an die Falkensteiner Gruppe verpachtet, die dort ein Luxus-Campingressort errichten will. Der Seezugang soll öffentlich zugänglich bleiben. Die Dauercamper sollen aber wegziehen und protestieren jetzt dagegen.

200 Dauercampingplätze gibt es am Hafnersee. Manche Wohnwägen haben Überdachungen und Zubauten aus Holz. Bis zu 1.000 Menschen verbringen hier teilweise seit Generationen ihre Sommer, sagte Judith Kaufmann, die Sprecherin der Dauercamper: „Wir sind miteinander groß geworden. Menschen, mit denen ich gespielt habe, sind jetzt Eltern und sind mit ihren eigenen Kinder da.“

Kaufmann: „Es geht nur um Geld“

Man kenne sich untereinander und wolle die Natur schützen. Doch in dieses Idyll mischt sich Protest, seit bekannt ist, dass die Falkensteiner Gruppe am Landesgrundstück am Hafnersee ein fünf-Sterne-Campingressort und 20 Millionen Euro errichten will – mehr dazu in Neuer Pächter für Hafnersee-Liegenschaft (kaernten.ORF.at; 15.7.2022).

Die Dauercamper zahlen als Gebühr im Jahr 2.200 Euro. Für sie ist jetzt kein Platz mehr und dagegen wehren sich die Betroffenen jetzt. Das Land habe versagt, denn „dann geht es dem Land und der Regierung nicht um Kinder, Eltern, Familien oder Naturschutz“, sagte Kaufmann, für das Land gehe es nur ums Geld.

Land: Projekt bringt 60 Arbeitsplätze

Für das Land wies Martin Payer von der Beteiligungsgesellschaft KBV die Vorwürfe zurück. Die Verträge mit den Dauermietern seien immer nur für ein Jahr abgeschlossen worden, das gelte auch für das laufende Jahr. Eine der wesentlichen Vorgaben im Hinblick auf die neue Verpachtung des Hafnersees sei es, keine kalten Betten zuzulassen.

„Die Dauercamper stellen gerade solche kalten Betten dar“, sagte Payer. Man wolle Ganzjahres-Tourismus. Das Projekt bringe 20 Millionen Euro und 50 bis 60 Ganzjahres-Arbeitsplätze, sagte Payer.

Dauercamper geben nicht auf

Die Dauercamper am Hafnersee wollen aber nicht aufgeben, sie pochen weiter auf ein Gespräch mit den Landespolitikern und Vertretern der Falkensteiner-Gruppe. Rechtliche Hilfe holen sich die Dauercamper jetzt bei dem FPÖ-Politiker und Anwalt Christian Ragger.