Die Covid-Zahlen steigen, die Testcontainer werden wieder öfter frequentiert und trotzdem soll die Quarantänepflicht aufgehoben werden. Die Meinungen, ob das sinnvoll, ist gehen auseinander.
Derzeit müssen wieder deutlich mehr Covid-Patienten im Krankenhaus behandelt werden. Am Montag waren es dreimal so viele wie Anfang Juni, die Infektionszahlen sind achtmal so hoch. Primarius Jörg Weber, der derzeit selbst in Isolation ist, ist vorläufig gegen das Ende der Quarantänepflicht. Mittelfristig werde die Welle brechen und dann werde man sich überlegen müssen, ob man die Quarantäneregelungen ändert, so Weber.
Quarantäne-Aus würde Gesundheitspersonal treffen
Gegen ein Ende der Quarantänepflicht ist auch Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Die Lockerung komme zum falschen Zeitpunkt und es gebe viele offene Fragen. Was mache ein Infizierter, der mit einem Risikopatienten zusammenarbeitet. Auch wer die Verkehrsbeschränkungen kontrollieren soll, sei zum Beispiel noch nicht festgelegt, so Prettner.
Man werde aber einen Modus brauchen, um mit einer Infektion leben zu können, so Prettner: „Was ich jetzt für überraschend halte, ist der Zeitpunkt für eine ganz krasse Änderung des Zuganges, dass man nämlich die Quarantäne abschafft, die so ziemlich die einzige Maßnahme ist, um Infektionen einzudämmen“. Ein Aus für die Quarantäne würde vor allem das Gesundheitspersonal treffen. Das mögliche Aus für die Quarantäne würde österreichweit gelten und könnte schon ab 1. August in Kraft treten.
Kaiser: „Enttäuschender Gipfel“
Der Gipfel zwischen Bund und Länder am Montag verlief enttäuschend, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Ich hätte mir im Interesse der Bevölkerung und der Wirtschaft in Österreich erwartet, dass die Bundesregierung mit Expertinnen und Experten eine Entscheidungsgrundlage gemeinsam mit den Ländern aufbereiten und begründen lässt."
Team Kärnten für Quarantäne-Aus
Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer sprach sich für ein Ende der Quarantäne aus: „Auch andere Länder in Europa, beispielsweise die Schweiz, haben diese Maßnahme bereits gesetzt. Dort ist die Covid-Lage danach nicht schlechter geworden als bei uns, wo nach wie vor die rigorosen Quarantäne-Regeln aufrecht sind.“