Bach wird ausgebaggert
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Chronik

Aufräumen in Radenthein geht weiter

Vor vier Tagen haben schwere Unwetter große Schäden im Bereich von Bad Kleinkirchheim und Radenthein angerichtet. Nach wie vor dauern die Aufräumarbeiten an. Man arbeitet an Telefon- und Internetverbindungen. Für das Unwettergebiet Treffen/Arriach gibt es 800.000 Euro extra für Kanalsanierungen.

Am Samstag zeigen sich auch bei den Einsatzkräften verständlicherweise Verschleißerscheinungen, so der Gemeindefeuerwehrkommandant von Radenthein, Hannes Daborer. Die Kräfte werden schwächer, man schaue, dass man alles aufräume und für die nächsten angesagten Gewittertage Vorsichtsmaßnahmen treffe.

Ein Hof wird mit Schläuchen sauber gespritzt
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Der Schlamm klebt auch hier überall

Kanningerbach wird freigebaggert

Besonders der Radentheiner Ortsteil Kaning wurde von den Unwettern schwer in Mitleidenschaft gezogen. Hier ist noch nicht abzusehen, wie lange sich die Aufräumarbeiten hinziehen werden, so Bürgermeister Michael Maier: „Die Wildbach- und Lawinenverbauung hat im Bereich vom Kaninger- und Rossbach schweres Gerät im Einsatz. Hier wird geschaut, dass das Bachbett frei gemacht wird, vor allem bei der Brücke an der Landesstraße und bei der großen Sperre kurz vor Radenthein. Die ganzen Holzanlandungen werden aus der Sperre entfernt.“

Kaningerbach mit viel Geröll und Baumstämmen
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Kaningerbach verlegt mit Baumstämmen und Geröll

Sperre von Holz befreit

Gleichzeitig wird auch daran gearbeitet, die Telefon- und Internetinfrastruktur überall wieder herzustellen. Mittlerweile sind auch fast alle zeitweise abgeschnittenen Häuser wieder erreichbar, nur in das Langalmtal gelangen die Einsatzkräfte derzeit nur über eine provisorische Straße. Bis Mitte nächster Woche soll das Tal wieder über eine Seite erreichbar sein, so Maier. Eine positive Nachricht: Im Gegensatz zu Treffen entstanden in Radenthein keine Schäden an den Wasser- und Abwasserleitungen.

Marmorsäule im Überschwemmungsgebiet
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Eine Marmorsäule blieb mitten im Chaos stehen

Auch in Treffen wird weiter aufgeräumt

In Treffen gehen die Aufräumarbeiten ebenfalls weiter, der Krisenstab beendete seine Arbeit. Gärten und Felder werden vom getrockneten Schlamm befreit, aus dem Treffner Bach werden Baumstämme und entfernt und die entstandenen Sandinseln wurden ausgebaggert. Die Berge von Sperrmüll aus den überfluteten Häusern sind zu einem Großteil bereits beseitigt.

Die massiven Beschädigungen des Kanalisationssystems Arriach und Treffen sind auch Thema in der kommenden Regierungssitzung. Katastrophenschutz- und Wasserwirtschaftsreferent Landesrat Daniel Fellner sagte am Sonntag in einer Aussendung, am Dienstag werde vom Regierungskollegium beschlossen, dem Wasserverband Ossiacher See Mittel zur Sanierung der Kanalisationsanlage in Höhe von 800.000 Euro zur Verfügung zu stellen.

Wasserverand bekommt hohe Förderung

Der Wasserverband Ossiacher See wird nach Abschluss der Arbeiten um eine Bundesförderung in der Höhe von 40 Prozent gemäß den Förderungsbestimmungen des Bundes ansuchen. Die durch das Land vorfinanzierte Bundesförderung in der Höhe von 320.000 Euro wird vom Wasserverband Ossiacher See in weiterer Folge dem Land Kärnten rückerstattet. Fellner sagte, normalerweise betrag der Förderanteil des Landes 17 Prozent. In diesem Fall haben man sich aber entschlossen, weit über den normalen Fördersatz zu gehen, um bestmöglich zu helfen. Damit werde lediglich ein Eigenmittelanteil von rund zehn Prozent des 43-prozentigen Förderanteils vom Wasserverband Ossiacher See zu finanzieren sein.

Schlamm mitten in Treffen
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Bei dem Unwetter am 29. Juni wurde auch die Kanalisation in Treffen bzw. Arriach stark beschädigt

Gesamtkosten von 950.000 Euro

Bereits Anfang Juli wurden dem Wasserverband Ossiacher See Mittel in Höhe von 150.000 Euro für Notfallmaßnahmen zur Wiederherstellung der beschädigten Kanalisationsanlage im Gemeindegebiet von Treffen am Ossiacher See genehmigt. Somit belaufen sich die geschätzten Gesamtbaukosten alleine für die Wiederherstellung der Abwasserbeseitigungsanlage der vom Hochwasserereignis Ende Juni 2022 betroffenen Gemeinden Treffen am Ossiacher See und Arriach auf 950.000 Euro.