Angeschwemmter Steinlöwe
ORF/Haas
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Umwelt

Experte: Mehr Trockenheit und Unwetter

Für Betroffenen kommen Unwetter oft sehr überraschend. Wegen des Klimawandels werden sie künftig häufiger, bei gleichzeitig längeren Trockenperioden auftreten, sagte Norbert Sereinig, Leiter der Landes-Abteilung Schutzwasserwirtschaft im ORF-Interview.

„Jeder von uns hat schon beobachtet, wenn er seine Blumen gießt, dass ein trockener Boden einfach nicht so viel Wasser aufnehmen kann. Das führt zu dieser paradoxen Situation, dass wir Waldbrände in Slowenien und Friaul haben. Wir haben ausgetrocknete Flusstäler, ausgedörrte Böden und zum Teil Niederwassersituationen in den Flüssen in Unterkärnten. Trifft dann feuchte Luft auf kalte Luft und steigt in die Höhe kann es zu diesen starken Ereignissen kommen.“ Oft sei nicht ganz zu verstehen, dass man – sprichwörtlich gesagt – ertrinkt und gleichzeitig verdurstet.

Norbert Sereinig mit Ute Pichler
ORF
Ute Pichler und Norbert Sereinig

Auf die Nachfrage von ORF Kärnten-Moderatorin Ute Pichler, ob das Land deshalb die roten Zonen oder Bebauungspläne verändern oder überdenken müsse, sagte Sereinig: „Bei Starkregenereignissen stehen wir sehr am Anfang. Wir haben voriges Jahr begonnen, mit einem eigenen Modell diese Starkregenereignisse nachzubilden.“

Wasserschutzexperte zu zukünftigen Überschwemmungen

Norbert Sereinig, Leiter der Abteilung Schutzwasserwirtschaft des Landes, spricht darüber, welche Faktoren zu derartigen Überschwemmungen beitragen und wie man sich in Zukunft darauf vorbereiten kann.

Auch Absiedelung nicht auszuschließen

Seit dem Vorjahr ist im Internet eine Hinweiskarte abrufbar, die für die Bevölkerung, die Gemeinden Informationen biete, wo potenzielle Gefahren durch Starkregenereignisse auftreten können.

Ein Teil eines Hochwasserschutzkonzeptes bestehe aber auch darin, die Nutzung von gefährdeten Gebieten zu vermeiden: „Das kann soweit gehen, dass man bestehende Objekte absiedelt.“ In Treffen stehe man in Verhandlung mit Grundeigentümern, die bereit wären, ihre Gebäude zu verlassen. Im großen Stil sei das nicht möglich.

Ziel: Schutzkonzepte für Gemeinden fördern

Man versuche, den Gemeinden über verschiedene Finanzierungsmodelle Unterstützung anzubieten, selbstständige Schutzkonzepte zu erstellen, um auch an kleinen Gewässern und sogenannten Oberflächenabflüssen Schutzmaßnahmen treffen zu können, so Sereinig. Pro Jahr werden in Kärnten rund 25 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.