Polizeiabzeichen auf dem Oberarm
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Chronik

Betrugsversuche von falscher Polizistin

Zwei Anzeigen sind am Freitag bei der Klagenfurter Polizei eingegangen, die Betrugsversuche per Telefon durch eine falsche Polizistin zum Gegenstand haben. In beiden Fällen forderte sie Geld von Seniorinnen. Ihre Masche wurde aber rechtzeitig durchschaut.

Erstes Betrugsopfer hätte eine 86 Jahre alte Klagenfurterin sein sollen, die gegen 13.30 Uhr von einer unbekannten Nummer am Festnetztelefon angerufen wurde. Die vermeintliche Polizistin gab an, dass die Tochter der Frau einen Autounfall gehabt hätte und das kleine Kind des Zweitbeteiligten beim Unfall gestorben sei. Daher sollte die Frau als „Schadenswiedergutmachung“ mehrere tausend Euro von der Bank abheben und der unbekannten Anruferin später persönlich übergeben. Die unbekannte Täterin sprach laut Angaben der 86-Jährigen ohne Akzent und sagte, sie warte am Festnetztelefon, während das Opfer bei der Bank Geld abhebe.

Bankangestellte wurde stutzig

Der Bankangestellten kam die Geschichte unglaubwürdig vor, weshalb sie die ihr persönlich bekannte Tochter des Opfers kontaktierte. Dadurch konnte der Betrugsversuch rasch aufgedeckt werden.

Als die Tochter gemeinsam mit ihrer Mutter zur Wohnung zurückkehrte und die Tochter mit der unbekannten Anruferin kurz sprach, legte diese sofort auf. Eine Übergabe des Geldes an die bislang unbekannte Täterin konnte somit verhindert werden.

Nachfrage von 83-Jähriger führte zu Gesprächsabbruch

Gegen 14.30 Uhr erhielt dann auch eine 83-Jahre alte Klagenfurterin einen Anruf von einer unbekannten Nummer auf ihr Festnetztelefon. In diesem Fall gab eine Unbekannte an, dass die Tochter der Frau einen Autounfall gehabt hätte und sie sich nunmehr auf der „Polizeidienststelle“ befinde. Mehrere zehntausend Euro sollten bezahlt werden, damit die Tochter der Pensionistin wieder freikommen könne.

Sollte das Opfer nicht genug Geld aufbringen, würde die Täterin auch Schmuck und Goldmünzen annehmen. Das Geld würde später persönlich abgeholt werden, hieß es. Auch in diesem Fall sprach die Unbekannte ohne Akzent und wirkte laut dem Opfer sehr glaubwürdig. Als die 83-Jährige nach ihrem Schwiegersohn fragte legte die unbekannte Anruferin sofort auf. Zu einem weiteren Gespräch oder der Übergabe des geforderten Geldbetrages kam es nicht. Aufgrund der verdächtigen Umstände erstattete das Opfer Anzeige bei der Polizei. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um die selbe Anruferin handelt.