Löschflugzeug hat Wasser aufgenommen
FF Seeboden
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Chronik

Italien tankt weiterhin Löschwasser

Bereits am Samstag haben große Löschflugzeuge Wasser aus dem Weißensee aufgenommen und es ins Resiatal zum Löschen gebracht. Auch am Sonntag flogen die großen Canadair-Maschinen im Pendelverkehr von Kärnten zu den Brandherden.

16 Mal flogen am Sonntag Flächenflugzeuge Löschwasser aus dem Weißensee zu den nahe gelegenen Brandherden im Karst. Auch Meerwasser wird geholt, wo dies möglich ist. Trotzdem werden am Nachmittag weitere Flüge zum Weißensee nötig sein. Aktuell seien die Brände im Karst weitgehend unter Kontrolle berichten italienische Medien. Jedoch bläst die Bora, der Wind verhindert also eine Entspannung der Situation.

Premiere am Samstag

Die großen Flugzeuge nahmen das Wasser bei den ersten Flügen am Samstag direkt im Flug auf und machten sich gleich wieder auf den Weg ins Resiatal. Kein Anblick, den man auf dem Weißensee jeden Tag hat. Der Abschnitt des Sees, auf dem die Flugzeuge das Wasser aufnehmen, wurde für Menschen und Boote gesperrt. Der Korridor sei zwei Kilometer lang und 150 Meter breit, die Canadair könne 6.700 Liter binnen zwölf Sekunden aufnehmen, so Markus Hudobnik vom Katastrophenschutz des Landes.

Löschflugzeug nimmt am Weißensee Wasser auf

Die Feuerwehr Seeboden hat den Seeabschnitt gesichert und ein Video von den Flugzeugen gemacht

Blitzschlag setzte Wald in Brand

Seit mittlerweile sechs Tagen kämpfen die Einsatzkräfte unermüdlich gegen die Brände im Karst. Alleine in Italien gibt es derzeit sechs größere Brandherde. Vermutlich durch Blitzschlag ist auch am Monte Cervo bei Pontebba ein Brand ausgebrochen. Hier sind gut 3.000 Hektar Wald betroffen.

In der Gemeinde Savogna d’Isonzo mussten Samstagabend die Ortsteile Gabria und San Michele del Carso vorsorglich evakuiert werden. Der Zivilschutz richtete drei Aufnahmezentren für bis zu 300 Personen ein – derzeit seien hier aber nur 20 Personen untergebracht, viele seien anderweitig untergekommen. Erst wenn die Situation unter Kontrolle sei, dürfen sie wieder zurück in ihre Häuser. Obwohl sich auch in Slowenien die Lage etwas gebessert hatte, gibt es weiterhin keine Entwarnung. Am Sonntag setzten rund 1.500 Feuerwehrleute aus dem ganzen Land die Löscharbeiten fort. Die Hoffnungen in Slowenien und Italien liegen jetzt auf dem Wetter. Für Dienstag ist eine Abkühlung mit Regen angekündigt.

Autobahn A4 auch in Richtung Venedig befahrbahr

Auf italienischer Seite war am Freitag die Gegend um Iamiano, Prepotto und Resia nach wie vor stark in Mitleidenschaft gezogen.

Rauchschwaden über Resiutta Italien
ORF/Tanja Rojak

Die Autobahn A4 zwischen Sistiana und Redipuglia in Fahrtrichtung Venedig war seit Freitagvormittag wieder uneingeschränkt benutzbar.

Rauchschwaden über Resiutta Italien
ORF/Tanja Rojak

Polizei koordiniert und überwacht Einsatz

Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) teilte in einer Aussendung mit, im Sinne gelebter Solidarität werde das Wasser zur Verfügung gestellt. Einsatzboote von Polizei, Feuerwehr und Wasserrettung werden den Bereich absichern, um keine Badegäste zu gefährden.