Löscheinsatz Hubschrauber Innenministerium Waldbrände Karstgebiet
LPD Kärnten
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Chronik

Österreich hilft bei Waldbrandbekämpfung

Wegen extrem hoher Temperaturen und hoher Windgeschwindigkeiten ist das italienisch-slowenische Karstgebiet seit einigen Tagen mit Waldbränden konfrontiert. Mittlerweile breiteten sich die Feuer auf eine Fläche von etwa 2.000 Hektar aus. Unterstützt werden die Löscharbeiten auch vom Hubschrauber des BMI. Es gibt einen ersten Todesfall.

Bei der Toten handelt es sich um eine 46 Jahre alte, freiwillige Helferin des Zivilschutzverbandes, die einem Unfall zum Opfer fiel. Sie hielt in Prepotto (Udine) Nachschau in einem Bereich, wo der Brand bereits gelöscht war. Eine erste Rekonstruktion des Unfalls ergab, dass sie dabei von einem umstürzenden, abgebrannten Baumstamm getroffen wurde. Die war sofort tot. Die Carabinieri von Cividale ermitteln.

Kärntner Unterstützung bei Waldbränden im Karst

Die Waldbrände im italienisch-slowenischen Karstgebiet breiten sich immer mehr aus. Mittlerweile sind etwa 2.000 Hektar betroffen. Seit gestern haben die Einsatzkräfte auch Unterstützung vom Polizeihubschrauber aus Kärnten.

Hilfe kommt aus der Luft

Vom Boden aus ist das Feuer nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Daher kommt Hilfe aus der Luft aus der Slowakei, Kroatien und auch vom Polizeihubschrauber aus Klagenfurt.

Wasser wird aus dem Fluss Vipava entnommen und dann an den Flanken der Waldbrände abgelassen, um zumindest ein Ausbreiten zu verhindern, sagt Pilot Josef Samonig. Der Waldbrand habe Ausmaße, wie man sie in Österreich so nicht kennt. Der Rauch stieg kilometerweit in den Himmel und breitete sich über dem ganzen Westen Sloweniens und von Triest westwärts aus. In den Ortschaften und Städten liegt überall Asche, sogar noch im 150 Kilometer entfernten Bled. Menschen mussten ihre Häuser verlassen und in Notunterkünften untergebracht werden.

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Einsatz bringt Piloten an ihre Grenzen

Der Einsatz sei eine fliegerische Herausforderung, sagte Samonig: „Man kennt das Gebiet nicht und muss sich erst zurechtfinden. Man tastet sich langsam in das Einsatzgebiet vor. Es ist alles verraucht und dunstig, so wie Smog. Alles setzt sich bis zum Boden ab und es herrscht teilweise schlechte Sicht.“

Selbst im Cockpit ist ständig Brandgeruch wahrnehmbar. Alleine am Mittwoch ließ der Polizeihubschrauber aus Klagenfurt 38.000 Liter Wasser ab. Geflogen wird auch am Donnerstag und in den nächsten Tagen. Insgesamt werden täglich 380.000 Liter Wasser zur Bekämpfung der Brände von Hubschraubern und Löschflugzeugen im italienisch-slowenischen Grenzgebiet abgeworfen.

Die Brände sind deshalb so schwer unter Kontrolle zu bringen, weil sich das Feuer im extrem trockenen Unterholz und im Hügelland rasant ausbreitet und auch der Wind ständig die Richtung wechselt. Zurück bleiben tausende Glutnester, die jederzeit wieder aufflammen können.

Autobahn A4 in Fahrtrichtung Triest wieder befahrbar

Die italienische Autobahn A4 in Fahrtrichtung Triest ist seit Mittwoch 9.00 Uhr wieder freigegeben. In Fahrtrichtung Venedig bleibt sie zwischen Sistiana und Redipuglia bis auf Weiteres gesperrt. Immer wieder müssen die Löschhubschrauber im Meer Wasser aufnehmen und in Monfalcone zwischenlanden. Geschlossen bleibt auch am Donnerstag die dort ansässige Schiffswerft Fincantieri. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde auch die Bevölkerung aufgefordert, im Freien eine FFP2-Maske zu tragen.

Für die entfallenen Zugverbindungen wird ein Schienenersatzverkehr per Bus und Schiff angeboten. Haltestellen sind in der Marina in Monfalcone und der Mole „Molo Audace“ in Triest.