Thermometer zeigt Hitze
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Chronik

Hitzeschutzplan in Kraft gesetzt

Das Land Kärnten hat am Mittwoch den Hitzeschutzplan aktiviert. Damit werden 900 Einrichtungen, wie Spitäler, Pflegeheime, mobile Dienste und Kinderbetreuungseinrichtungen zugleich alarmiert und angehalten, Maßnahmen gegen die Hitze umzusetzen, um Menschen zu schützen.

Seit 2019 wurde der Hitzeschutzplan jedes Jahr im Sommer aktiviert. Die andauernde Hitzewelle erfordere auch heuer, dass das Land den Hitzeschutzplan aktiviert, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung des Landes. Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Die Maßnahmen, die mit dem Hitzeschutzplan einhergehen, sind für alle Menschen wichtig und ratsam einzuhalten, um die Gesundheit zu schützen und in den über 900 Einrichtungen die jeweils hausinternen Ressourcen nicht zu überlasten.“

Stimmung am bisher heißesten Tag des Jahres

Das Land Kärnten hat am Mittwoch den Hitzeschutzplan aktiviert. „Kärnten heute“ hat die Stimmung am bisher heißesten Tag des Jahres eingefangen und einen Lokalaugenschein im Großraum Klagenfurt gemacht.

ZAMG: Hitze steigert sich noch

Eine solche Hitzewelle sei keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen, sagte Prettner, es gebe kaum jemanden, dem diese Temperaturen nicht zu schaffen machen. „Es kann die Gesundheit darunter leiden, wenn man Extremtemperaturen auf die leichte Schulter nimmt“, sagte Prettner. Die Information zum Hitzeschutzplan an die Einrichtungen erfolgt über die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Die derzeitige Hitze werde sich laut Prognosen der ZAMG noch steigern, etwaige Gewitter in den nächsten Tagen werden in den überwiegenden Teilen des Landes keine Abkühlung bringen, die Temperaturen bleiben deutlich über 30 Grad. Der Hitzeschutzplan wird aktiviert, wenn mit einer mindestens drei Tage andauernden starken Temperaturbelastung zu rechnen ist.

Besonders belastend für Ältere, Kranke und Kinder

Besonders belastend sei die extreme Wettersituation für ältere Bürgerinnen und Bürger, für Kranke und Kinder, hieß es in der Aussendung des Landes. Wichtig sei auch eine besondere Achtsamkeit bei der Einnahme von Medikamenten, denn bestimmte Arzneien können den Wasserhaushalt des Körpers und die Körpertemperatur beeinflussen. Dazu gehören Entwässerungs-, und Beruhigungsmittel, bestimmte Antibiotika und Medikamente, die die Aufmerksamkeit nach der Einnahme einschränken.

Sämtliche Einrichtungen sollen nun Risikopatienten identifizieren, die räumlichen Gegebenheiten analysieren und für genügend Lüftungsmöglichkeiten oder Klimaanlagen sorgen. Auch der Personalstand solle genau im Auge behalten werden.

Mindestens zwei bis drei Liter Wasser täglich trinken

Die Gesundheitsreferentin sagte, alle Kärntnerinnen und Kärntner seien aufgerufen, die Hitze und ihre Auswirkungen nicht zu unterschätzen und auf sich zu achten. Es sollten mindestens zwei bis drei Liter Wasser täglich getrunken werden, auch Fruchtsäfte seien gut. Lockere Kleidung und eine Kopfbedeckung helfen ebenso.

Alkohol sollte ebenso wie stark zuckerhaltige oder koffeinhaltige Getränke vermieden werden. „Am wichtigsten ist jedoch, körperliche Anstrengungen im Freien jedenfalls zu vermeiden“, sagte Prettner, die selbst Ärztin ist.

Anzeichen für Hitzestress nicht ignorieren

Anzeichen für Hitzestress sollten ernst genommen werden. Als solche Anzeichen gelten starkes Schwitzen, Leistungsverlust, Schwindel, erschwertes Atmen, Muskelkrämpfe bis hin zu Erbrechen und Durchfall. Badegäste und Wanderer werden aufgerufen, die Möglichkeit eines Sonnenstichs keinesfalls zu unterschätzen.

Prettner: „Wer unter rotem, heißen Kopf zu leiden beginnt, über Kopfschmerzen und womöglich Übelkeit klagt, ist sofort in den Schatten zu bringen, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu lagern und ist der Kopf mit kalten Umschlägen zu kühlen.“ Die Extremtemperaturen können bis zu einem Hitzeschlag führen, wobei es sich dabei um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt. Sollte eine Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit eintreten, müsse unbedingt ein Arzt informiert werden.

Auch für Tiere Rückzugsbereiche schaffen

Aber auch als Tierschutzreferentin wendet sich Prettner an die Bevölkerung. Auch Tiere müssen sich in den Schatten zurück ziehen können und ausreichend Wasser haben. Zudem sei die „Hitzefalle Auto“ nicht zu unterschätzen. Wenn Kinder oder Tiere in einem stehenden Auto zurückgelassen werden, könne das bereits nach wenigen Minuten lebensbedrohlich sein, warnt das Land.