Wasserbehälter in St. Urban
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Chronik

Trockenheit: Wasserdiebstahl vermutet

In der Gemeinde St. Urban ist es am vergangen Wochenende zu einem Engpass bei der Wasserversorgung gekommen. Die Gemeinde war gezwungen, Sparmaßnahmen zu verordnen. Sogar von einem Wasserdiebstahl war die Rede. Auch in anderen Gemeinden wurde zum Wassersparen aufgerufen.

Ein in St. Urban zuerst vermuteter Wasserrohrbruch als Ursache für einen leeren Wasserbehälter konnte rasch ausgeschlossen werden, sagte der Bürgermeister. Jetzt gehe es darum, den Wasserdieb zu finden, der offensichtlich eine Leitung angezapft haben dürfte. Und seit die Gemeinde den Druck erhöht hat, füllt sich plötzlich auch wieder der Hochbehälter.

Ausgetrocknetes Flussbett
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Um ein Fünftel weniger Niederschläge

Verordnungen zum Wassersparen erlasen

Nicht nur in St. Urban ist das Wasser knapp, auch weitere Kärntner Gemeinden sind betroffen. In Seeboden und Guttaring erließen die Gemeinden bereits Verordnungen zum Wassersparen. Die Bevölkerung wurde angehalten den Wasserverbrauch auf das „unbedingt notwendige Ausmaß einzuschränken“.

Auch in den Gemeinden Kötschach-Mauthen, Köttmannsdorf und St. Georgen am Längsee wurden die Einwohner bereits zum sparsamen Umgang mit Wasser aufgerufen. In der Gemeinde St. Andrä brauchen die Poolbesitzer eine Genehmigung von der Gemeinde, wenn sie ihre Pools neu befüllen wollen.

Sujetbild Trockenheit
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Entspannung erst nach Abklingen der Hitzewelle

Die Situation kann sich erst bei Niederschlägen und einem Abklingen der Hitzewelle entspannen. Elisabeth Gutschi von der Abteilung Wasserwirtschaft in der Kärntner Landesregierung sagt, dass es bis 2020 immer 15 bis 20 Prozent mehr Niederschläge gegeben habe. 2022 gebe es bis jetzt ein Minus von 20 Prozent, so Gutschi.

Gemeinden rufen zum Wassersparen auf

In der Gemeinde St. Urban ist es am vergangen Wochenende zu einem Engpass bei der Wasserversorgung gekommen. Durch ausbleibenden Niederschlag und einen Wasserrohbruch war die Gemeinde gezwungen, Sparmaßnahmen zu verordnen. In einigen Gemeinden wurde jedoch zum Wassersparen aufgerufen.

Nicht nur die Niederschläge im Sommer sind ein wichtiger Faktor für die Wasserversorgung in Kärnten. Der Abteilungsleiter für Wasserwirtschaft des Landes Kärnten, Norbert Sereing, sagt, für die Wasserversorgung sei der Niederschlag im Winter in Form von Schnee entscheidend: „Wenn über den Winter die Grundwasser- und Quellspeicher wieder aufgefüllt werden hat man auch im Sommer bei längerer Trockenheit nicht das Problem, dass es zu einer Knappheit kommt.“ Bis zum Ende der Trockenperiode sollen das Befüllen von Schwimmbecken, die Bewässerung von Grünflächen und das Autowaschen auf ein Minimum reduziert werden.