Stromzähler
ORF/Peter Matha
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Chronik

Klage wegen überhöhtem Stromgrundpreis

Wegen überhöhter Stromkosten hat ein Anwalt nun die Stadtwerke Klagenfurt geklagt. Er ortet eine nicht gerechtfertigte Erhöhung des Grundpreises, die nichts mit dem Preis für die Kilowattstunde zu tun habe. Die Stadtwerke halten sich bedeckt.

Der Grundpreis ist so etwas wie die Bereitstellungsgebühr, die jeder der Zehntausenden Stadtwerkekundinnen und -kunden zahlen muss, egal wie viel der Einzelne verbraucht. Eine Erhöhung von 1,44 Euro auf 4,90 Euro pro Monat klingt nicht viel, entspricht aber einer Steigerung von mehr als 300 Prozent.

Anwalt Ulrich Salburg sagt, das passe nicht: „Sie haben den Grundpreis um das Dreifache erhöht und sich wahrscheinlich gedacht, dass es nur um drei Euro pro Monat geht und dass das niemanden stören wird, aber mich stört es.“

Klage auf 10,14 Euro

345 Prozent Steigerung bedeutet in Summe für jeden Haushalt an die 40 Euro mehr pro Jahr. Für alle Stadtwerkekundinnen und -kunden zusammen geht es um Millionen. Der Anwalt sah sich die Geschäftsbedingungen der Stadtwerke sehr genau an und stellte fest, dass in den AGB festgehalten ist, dass der Grundpreis mit dem Verbraucherpreisindex steige. „Er ist um sechs bis sieben Prozent gestiegen. Die Stadtwerke haben trotzdem den Grundpreis um circa das Dreifache erhöht. Das ist vertragswidrig und deshalb klage ich.“

Salburg klagt jetzt beim Bezirksgericht Klagenfurt 10,14 Euro ein. Das, was er glaubt, in drei Monaten zu viel an Grundgebühr gezahlt zu haben.

Keine Stellungnahme der Stadtwerke

Auf ORF-Anfrage gab es keine Stellungnahme der Stadtwerke. Zuerst hieß es aus dem Pressebüro, man kenne die Klage nicht. Am Dienstag lautete die Antwort, dass das jetzt ein laufendes Verfahren sei und es deshalb keine Stellungnahme gebe und man prüfen müsse. Auch als Kunde oder Kundin bekommt man derzeit keine Antwort auf Fragen über den möglicherweise überhöhten Grundpreis.