Sloweniens Staatspräsident Borut Pahor und LH Peter Kaiser (SPÖ)
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Politik

Kaiser und Pahor zu Freundschaft und Friede

Bei einem Besuch des Peršmanhofs in Bad Eisenkappel haben am Montag Kärntens LH Peter Kaiser (SPÖ) und Sloweniens Staatspräsident Borut Pahor den Wert von Freundschaft und Frieden betont. Thema waren auch die aktuellen Krisen, die Teuerung und die zweisprachigen Bezirksgerichte.

Pahor legte gemeinsam mit Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) am Nachmittag am Peršmanhof einen Kranz zum Gedenken an die Opfer des Massakers vom 25. April 1945 nieder. Damals erschossen Angehörige des SS- und Polizeiregiments 13 am Hof, einem Partisanen-Stützpunkt, elf Personen, darunter sieben Kinder.

Gruppenfoto Besuch Sloweniens Staatspräsident Borut Pahor in Kärnten
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Im Beisein der einzigen noch Überlebenden, Amalia Sadovnik, sprach Pahor von einer Tragödie im damals feindschaftlichen Umfeld: „Heute komme ich als Freund. Im Geiste der Freundschaft an einer Grenze, die keine mehr ist, bin ich zuversichtlich, dass in Gemeinsamkeit alle noch offenen Fragen gelöst werden können.“

Sloweniens Staatspräsident Borut Pahor und LH Peter Kaiser (SPÖ)
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Borut Pahor und Peter Kaiser

Pahor bestätigte das gute Einvernehmen beider Volksgruppen in Kärnten. „Wir können froh sein, in einem friedlichen Europa zu leben, Freundschaft und Friede sind sehr wichtig“, meinte er angesichts der aktuellen Krisen.

Pahor auf Kärnten-Besuch

Der slowenische Staatspräsident Borut Pahor ist am Montag in Kärnten. Sein Besuch geht auf die Initiative der Bürgermeisterinnen von Eisenkappel-Vellach, Črna na Koroškem und Globasnitz zurück, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vertiefen wollen.

Über Bezirksgerichte ausgetauscht

Pahor besichtigte auch das Peršmanmuseum und hielt ein kurzes Arbeitsgespräch mit Kaiser ab. Angesprochen wurden unter anderem die zweisprachigen Bezirksgerichte. Kaiser verwies auf einen einstimmigen Beschluss der Landtagsparteien, dass diese Leistung für die slowenische Volksgruppe beibehalten werden soll.

Ebenfalls in Bad Eisenkappel zur Sprache kam der Studiengang Slawistik an der Alpen Adria Universität, der heuer zum letzten Mal abgehalten wird. Das sei dem Fakt geschuldet, dass sich zu wenig Studenten anmelden würden, erklärte Kaiser. Es sei aber eine Zusammenarbeit zwischen den Universitäten in Kärnten, Graz und Laibach fixiert worden. Im Bereich Elementarpädagogik arbeite man mit allen drei slowenischen Organisationen in Kärnten zusammen: „Wir sind froh, dass die Förderung des zweisprachigen Kindergartenwesens in einer 15a-Staatsvertragsvereinbarung umgesetzt werden konnte“, sagte Kaiser.

Pahor auf Kärnten-Besuch

Der slowenische Staatspräsident Borut Pahor ist am Montag in Kärnten. Sein Besuch geht auf die Initiative der Bürgermeisterinnen von Eisenkappel-Vellach, Črna na Koroškem und Globasnitz zurück, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vertiefen wollen.

Pahor traf Bürgermeisterinnen

Pahors Besuch geht auf die Initiative der Bürgermeisterinnen von Eisenkappel-Vellach, Črna na Koroškem und Globasnitz zurück, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vertiefen wollen.

Auf der Luschaalm traf der slowenische Staatspräsident mit den Bürgermeisterinnen von Eisenkappel-Vellach, Lisa Lobnik, und der slowenischen Nachbargemeinde Črna na Koroškem, Romana Lesjak, zusammen, ebenso mit dem Globasnitzer Bürgermeister Bernard Sadovnik, selbst Nachkomme der Peršmanfamilie. Er unterstrich die Wichtigkeit, Menschen und Vereine und zu verbinden und die Gemeinschaft zu stärken: „Man muss endlich erkennen, dass diese Zwei- und Mehrsprachigkeit ein großer Wert ist und dass wir es nie mehr zulassen sollen, dass man wegen seiner Muttersprache ermordet wird.“

Bernard Sadovnik und Borut Pahor
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Bernard Sadovnik und Borut Pahor

Jährliche grenzüberschreitende Wanderung geplant

Der Besuch solle die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unterstreichen. Die drei Gemeinden sind bereits im Geopark Karawanken eng miteinander verbunden und wollen ihre Kooperation weiter vertiefen. Ein Beispiel: Laut Sadovnik wollen die Bürgermeister künftig einmal jährlich zu einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Wanderung von der Luschaalm aus einladen, so Lisa Lobnik, Bürgermeisterin von Eisenkappel-Vellach. Arbeitsgruppen, die Projekte entwickeln, sollen initiiert werdne. Das Motto laute grenzüberschreitend gemeinsam statt gegeneinander.