Ein Container wird in Fürnitz transportiert
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Wirtschaft

Exporte wieder auf Vorkrisen-Niveau

Kärntens Außenhandel hat im Vorjahr kräftig zugelegt und liegt bei den Exporten wieder auf Vorkrisen-Niveau. Sogar das Allzeit-Hoch von 2018 wurde geknackt, Waren um acht Milliarden Euro wurden 2021 ins Ausland exportiert. Beim Exportzuwachs liegt Kärnten hinter Vorarlberg und Niederösterreich an dritter Stelle.

In Kärnten stehen rund 80.000 Arbeitsplätze in direktem Zusammenhang mit der Exportwirtschaft. Nach wie vor ist Deutschland der wichtigste Handelspartner für Kärnten. Der Warenaustausch liegt hier sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen bei über zwei Milliarden Euro. Dann folgen Italien und China. Aber auch Slowenien wird als Handelspartner immer wichtiger. Mit Deutschland, Italien und Slowenien hat Kärnten jeweils eine positive Außenhandelsbilanz, das heißt, dass mehr in diese Länder exportiert als von dort nach Kärnten importiert wird.

Zollkorridor nach Italien soll Realität werden

Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) betonte die Wichtigkeit einer entsprechenden Infrastruktur. Dazu zähle, dass die ÖBB als Partner bei der Logistik-Drehscheibe in Fürnitz ins Boot geholt worden sind und dass in Fürnitz eine Verladeinfrastruktur gesichert worden sei.

Schuschnig: „Wir müssen auch in Italien und beim Bund konsequent bleiben, damit der Zollkorridor zwischen Italien und Österreich jetzt endlich Realität werden kann und die ersten Pilotzüge in diesem Bereich starten können“

USA nach Streit unter Trump zurück gefallen

Negativer Ausreißer in der Kärntner Exportstatistik sind die USA. Waren sie 2018 noch auf Platz zwei, sind sie – nach einem Handelsstreit zwischen den USA und Europa unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump – auf Platz elf abgerutscht und kommen mit einem Exportwachstum von 1,7 Prozent gegenüber 2020 auch nicht vom Fleck. Hemma Kircher-Schneider, Leiterin der Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer (WK) Kärnten: „Man sieht, wie deutlich und langfristig sich solche Differenzen auswirken.“

Vor diesem Hintergrund soll es im kommenden Jahr wieder eine Exportoffensive in Kooperation von Land und Wirtschaft geben, sagte Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Damit man auf diesen Märkten sehr schnell wieder tätig sein könne und „andere Türen und Tore für die Kärntner Wirtschaft wieder öffnen kann“.