Angeschwemmte Felsen
ORF/Haas
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Chronik

AMS Projekt für Unwetter-Aufräumarbeiten

In den Unwetter-Gebieten bei Treffen und Arriach geht das Aufräumen weiter. Allein im privaten Bereich wird der Schaden auf mindestens zehn Millionen Euro geschätzt. Ab kommender Woche helfen dort auch 20 Menschen, die seit längerem auf Jobsuche sind. Arbeitsmarktservice (AMS) und Land Kärnten finanzieren das mit 365.000 Euro.

Das Haus der Familie Andreoni in der Inneren Einödeist nach wie vor nicht bewohnbar, im letzten Moment konnten die Bewohner in der Unwetternnacht vor 14 Tage ihre Sachen packen und wurden mit den Kindern und der Großmutter Heidemaria mit dem Hubschrauber in Sicherheit gebracht. Seitdem wohnen sie im Hotel, bis es daheim wieder sicher ist. Die Bilder der Zerstörung sind für alle nur schwer zu ertragen.

Aufräumarbeiten Treffen
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"Ich bin jetzt eine Viertelstunde drüben gewesen bei diesen Hügeln. Das muss man immer wieder verarbeiten, nicht gleich, aber nebenbei. Dann schaue ich wieder hinunter und sehe den Rosenstrauch, der geblieben ist, in diesem Morast und das gibt mir immer wieder Kraft“, so die betroffene Frau.

Aufräumarbeiten Treffen Heidemaria
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Start für Projekt am Montag

Zigtausende Kubikmeter Geröll müssen in den kommenden Wochen noch aus dem Ortskern von Treffen gebaggert werden, ab dem kommenden Montag werden auch 20 Langzeitarbeitslose die Hilfsmannschaften unterstützen, die über das AMS und das Land finanziert werden.

AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig sprach von Schlüssel- und Transitkräften, die in den verschiedensten Aufgabenbereichen die Hand anlegen. „Das ist im Grünraumbereich, im landwirtschaftlichen Bereich. Wir suchen hier auch Menschen mit dementsprechenden Qualifikationen aus dem Arbeitslosenbestand, den wir haben und stellen diesen dann den Gemeinden zur Verfügung“, so Wedenig.

Aufräumarbeiten Treffen
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Wedenig: „Weiteres Projekt im Frühjahr möglich“

Vier Schlüsselkräfte sind für die Zuteilung zu den jeweiligen Arbeitsbereichen zuständig. Sie haben die Aufgabe, die Leute anzuleiten und auch einzuteilen. Die Vorabsprachen passieren bereits in dieser Woche mit den Gemeinden und den Bauhöfen, „weil die wissen, wo die dringendsten Schadstellen sind und danach werden die Arbeitstrupps eingeteilt“, sagte Wedenig.

AMS unterstützt Aufräumarbeiten in Treffen

Die Aufräumarbeiten nach der Unwetterkatastrophe in Treffen vor zwei Wochen werden noch Monate dauern. Ab kommendem Montag bekommen die Hilfstrupps Unterstützung von 20 Langzeitarbeitslosen, die über das AMS und das Land im Katastrophengebiet zum Einsatz kommen, vorerst bis November.

Der große Vorteil bestehe darin, dass es sich um ein langfristiges Projekt handle, so Wedenig: „Das dauert vier Monate. Das heißt, hier können sich auch die Bauhöfe, die Bürgermeister, die Gemeinde und die Verantwortlichen Gedanken darüber machen, was Priorität hat und was später gemacht werden kann, weil die Personen dann ja auch noch da sind“, so der AMS-Chef.

Unterschiedliche Fähigkeiten gefragt

Einer dieser 20 Langzeitarbeitslosen, die in Treffen ihre Arbeit aufnehmen werden, ist Mark Manago, der auch bei der Feuerwehr ist, und keinen Moment gezögert hatte, bei dieser Initiative dabei zu sein. „Da habe ich gedacht, o.k. ich mache mit, weil ich bleibe hier nicht nur einen Tag, sondern vier Monate lang und das macht ein ganz anderes Bild für mich, weil du mit in einem Team bist. Jeder von uns hat unterschiedliche Fähigkeiten zu arbeiten und das ist wichtig“.

Aufräumarbeiten Treffen Mark Manago
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Neues Projekt im nächsten Frühjahr möglich

Wedenig vom AMS sagte weiters: „Das ist, glaube ich, in diesem Projekt ganz gut gelungen, diesen Zeitraum zur Verfügung zu stellen. Und was noch dazu kommt, wir werden uns das im Herbst ansehen, wie weit die Revitalisierung gelungen ist und wenn wir noch Arbeitskräfte brauchen, werden wir im nächsten Frühjahr noch ein Projekt auf die Beine stellen.“

Laut Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) überlegen sich auch mehrere Familien, wegzuziehen, da der Pöllinger Bach schon immer als gefährlich eingestuft wurde. Die Schäden an den privaten Häusern betragen laut ersten Schätzungen deutlich mehr als zehn Millionen Euro.