Tafel mit Aufschrift Landesrechnungshof Kärnten
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Wirtschaft

LRH: Lieser-Radweg teurer als geplant

Der Landesrechnungshof hat den Bau des Geh- und Radweges durch die Lieserschlucht überprüft. Für das Großvorhaben soll eine 30 Meter hohe Felsformation gesprengt und abgetragen werden. 12,1 Millionen Euro waren für das Projekt vorgesehen. Doch das wird nun, wegen der weltweit steigenden Baupreise, viel teurer, sagte der Rechnungshof.

Die zuständige Abteilung des Landes bezifferte die Kosten für das Großbauvorhaben in der Lieserschlucht mit 12,1 Millionen Euro. Das war allerdings vor zwei Jahren und somit bevor die Preise für Energie und Rohstoffe weltweit eklatant anstiegen. Die Zahlen könnten angesichts der weiter steigenden Baukosten so nicht halten, hieß es vom Rechnungshof. Schon jetzt müsste man von einer Erhöhung um 33 Prozent ausgehen. Die geschätzten Kosten würden 15,9 Millionen Euro betragen.

Höhere Sicherheit für Verkehrsteilnehmer

Die Gemeinden Spittal und Seeboden hatten vereinbart, sich mit 1,2 Millionen Euro an dem Projekt zu beteiligen. Die Finanzierungsbeiträge seien allerdings nicht wertgesichert, ihre Anteile würden sich trotz Verteuerung demnach nicht erhöhen, machte der Landesrechnungshof in seiner Prüfung aufmerksam. Das Land könnte demnach auf den Kosten sitzen bleiben.

Für das Abtragen der Felswand seien auch Bohr- und Sprengarbeiten notwendig. Laut Sachverständigen würden die zu erwartenden Erschütterungen an den Gebäuden in der Umgebung unter den zulässigen Grenzwerten liegen. Dennoch werden Begleitmaßnahmen vorgeschlagen, um das Gefährdungspotential weiter herabzusetzen. Diese Maßnahmen sollten vollständig umgesetzt werden, empfahl der Rechnungshof in seinem Bericht.

LRH: Abtragen der Ertlwand günstiger als Wartung

Grundsätzlich wurde aber auch angemerkt, dass ein Abtragen der Ertlwand in der Lieserschlucht die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer in jedem Fall verbessern würde. Eine solche Abtragung erscheine auch kostengünstiger, als eine dauerhafte Wartung dieser Gefahrenstelle, hieß es vom Landesrechnungshof.