In einer ersten schriftlichen Reaktion zum Preis heißt es von Baar: Die Zuerkennung sei eine große Ehre und ein Auftrag, fest zu bleiben im Tun. Sie sei sehr dankbar, müsse das alles aber erst realisieren.
Die Auszeichnung für Baar wurde am Donnerstag von der Grünen-Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer bekanntgegeben. Mit der Verleihung des Staatspreises auf Vorschlag des Kunstsenats folgt Baar der bildenden Künstlerin Martha Jungwirth nach, welche die Ehrung im Vorjahr erhalten hatte – mehr dazu in Martha Jungwirth erhält Großen Staatspreis (wien.ORF.at; 12.11.2021). Viel Beachtung fand zuletzt auch Baars Rede zur Eröffnung der Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt – mehr dazu in Bachmannpreis „wie früher“.
Mayer: Konfrontation mit „Zumutungen der Wahrheit“
Baar wurde 1973 in der kroatischen Hauptstadt Zagreb geboren. Sie wuchs zweisprachig in Klagenfurt und Wien auf. Ihr literarisches Debüt feierte sie mit dem Roman „Die Farbe des Granatapfels“. Mit dem Roman nahm sie 2015 beim Ingeborg-Bachman-Preis teil und erhielt 2017 für „Als ob sie träumend gingen“ den Theodor-Körner-Preis. Im Jahr 2020 wurde sie mit dem Humbert-Fink-Preis ausgezeichnet – mehr dazu in Anna Baar erhält Humbert-Fink-Preis (kaernten.ORF.at; 21.1.2020).
Ihr jüngster Roman „Nil“ wurde im Vorjahr veröffentlicht – mehr dazu in „Nil“: Von Heimatsuche und Heimsuchung (kaernten.ORF.at; 9.3.2021). „Anna Baar glaubt an die Kraft der Literatur. Sie ist eine Autorin, die uns mit den Zumutungen der Wahrheit konfrontiert und die es versteht, denen, die nicht gehört werden, eine Stimme zu geben“, würdigte Staatssekretärin Mayer die Preisträgerin.