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Kultur

Pussy Riot in Bleiburg: Punk vs. Putin

Die regimekritische Punkband Pussy Riot erlangte 2012 mit ihrem „Punk-Gebet“ in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale globale Berühmtheit. Ihre aktuelle Europa-Tournee führte sie auf Einladung der Kulturinitiative Bleiburg auch ins dortige Grenzlandheim.

Punk gegen Putin: Seit zehn Jahren schreien und tanzen Pussy Riot gegen das Regime Wladimir Putins an. Ihr Protest gegen Staat und Kirche brachte das Moskauer Kollektiv schon mehrmals in das Gefängnis oder in den Hausarrest. Das hält sie nicht davon ab, weiter musikalisch Widerstand zu leisten. „Wir zeigen, was mit den Menschen in Russland passiert, die gegen Putin sind“, sagte Maria Alyokhina von der Band Pussy Riot.

„Verrückter der gestoppt werden muss“

Ihr Ziel sei es, den Menschen in Europa zu erzählen, wie furchtbar das Regime in Russland sei und dass Putin „ein internationaler Terrorist und Verrückter ist, der gestoppt werden muss“, sagte Alyokhina. Wie Pussy Riot seien viele Russen gegen den Krieg in der Ukraine und die russischen Gefängnisse seien voll mit politischen Gefangenen.

Pussy Riot Russland
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Pussy Riot schreit und tanzt gegen das Putin-Regime

Globales Embargo für russisches Gas und Öl

Erst im Mai machte die Flucht Maria Alyokhinas weltweit Schlagzeilen, als sie verkleidet als Essenszustellerin aus dem Hausarrest entkam.

Seither sind Pussy Riot auf Tour und sie haben eine Mission: Ein totales Embargo für russisches Öl und Gas. „Es ist das Geld Europas, das von ihnen verwendet wird, um die Menschen in der Ukraine zu töten und einen Genozid in der Ukraine zu begehen“, sagte Alyokhina. Zudem warnte sie davor, dass, sollte die Ukraine den Krieg nicht gewinnen, auch andere Länder angegriffen werden könnten.

Bandmitglieder Pussy Riot
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Drei Mitglieder der Band

„Westliche Geldflüsse finanzieren Ukraine-Krieg“

Putin müsse als Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden. Um das zu erreichen, und den Krieg in der Ukraine zu beenden, gebe es nur eine Möglichkeit, und zwar die Geldflüsse aus dem Westen zu stoppen, so Alyokhina. Sie sagte, dass es zum Ende des Regimes komme, sobald die Pipeline-Deals aufhören. „Sie haben keine großartigen Ideen von einem großartigen Russland, für dessen Freiheit sie kämpfen würden. Sie lieben Geld, das ist alles“, sagte Alyokhina.

Europatournee: Nächster Tourstopp in Saalfelden

Die Show „Riot Days“ ist weniger ein Punk-Konzert – es rollt die Geschichte der Band auf, erzählt vom Wunsch, Widerstand zu leisten und vor allem davon, dass jeder etwas gegen Tyrannen tun kann, wenn er es denn will. Beim Publikum im Grenzlandheim herrschte große Begeisterung. Einer der nächsten Tour-Stopps wird u.a. das Jazzfestival Saalfelden von 18.-21. August sein.