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Wirtschaft hat Zukunftssorgen

Steigende Energiekosten und die Sorge vor einem Ausbleiben der Gaslieferungen belasten die Kärntner Wirtschaft. Sie blickt um einiges weniger optimistisch in die Zukunft als zu Jahresbeginn. Nach der Konjunkturkonferenz mit Vertretern der Landesregierung betonten alle, der Ausbau erneuerbarer Energie müsse rascher erfolgen.

Noch ist die Geschäftslage besser als die Stimmung, das war der Grundtenor bei der Konferenz von Unternehmervertretern und Landespolitikern am Mittwoch. Sorgen machen vor allem die rasant steigenden Energiepreise, dazu kommen unsichere Gaslieferungen. Bleiben diese aus, könnte das die Produktion in 500 Betrieben im Land stoppen, sie können so schnell nicht auf andere Energieträger umstellen.

Herausforderung bei Gasabschaltung

Wird das Gas tatsächlich abgeschaltet habe man eine wirkliche Herausforderung, die man nicht so einfach einschätzen könne, sagte Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl. Sollte die Energieversorgung trotz hoher Preise möglich sein, dann habe man ein schwächeres viertes Quartal 2022 und erstes Quartal 2023 aber danach wieder leichte Entspannung, so Mandl.

Eine Befragung der Wirtschaftskammer zeigte, dass 15 Prozent der Unternehmen für die kommenden zwölf Monate eine steigende Auftragslage erwarten, etwas mehr als ein Drittel erwartet gleichbleibende Aufträge und knapp 50 Prozent rechnen mit einer schlechteren Auftragslage. Dennoch wollen 81 Prozent der Betriebe investieren.

Schnellere Genehmigungen für Alternativenergieanlagen

Die Landesvertreter versprachen einen Schulterschluss, öffentliche Investitionen in den Bau und raschere Genehmigungen für Alternativenergieanlagen. „Ziel ist es, dass wir in dem Bereich einen vernünftigen und schneller umzusetzenden Energiemix zustande bringen“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Neben Photovoltaik und Solarthermie wolle man auch in der Windkraft Akzente setzen. Den steigenden Energiepreisen könne allerdings nur EU-weit begegnet werden, so Kaiser.

Trotz aller Unsicherheit bleibt vorerst die Zahl der Beschäftigten hoch, den Fachkräftemangel sehen die Unternehmer derzeit als das größte Risiko.