Eine Umfrage der Wirtschaftskammer hat ergeben: Gesamtumsatz und Auftragslage werden wieder negativ beurteilt. 15 Prozent der Unternehmen erwarten vor allem durch die hohen Energiepreise Verschlechterungen, was die Auftragslage betrifft. Sehr viele Unternehmen benötigen Gas für die Produktion.
Temperaturen über 400 Grad nur mit Gas zu erreichen
Wie gut sind die Unternehmen auf noch höhere Energiepreise und auf einen Umstieg weg vom Gas zu anderen Rohstoffen vorbereitet? Dazu Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl: „Man kann nur gewisse Dinge substituieren. Sobald Temperaturen über 400 Grad erreicht werden müssen, sind sie im Moment nicht in der Lage, das mit Öl oder anderen Brennstoffen zu machen.“
Wo auf Öl zurückgegriffen werden könne, werde das bereits getan, so Mandl. Sollten die Energiepreise weiter steigen, bedeute das für die Konsumenten „Inflation extrem“, diese sei zum Großteil importiert. „Das wird einhergehen mit Preissteigerungen.“
Preisdeckelungen allein seien keine Lösung
Preisdeckelungen allein seien in der Realität nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Staat werde nicht immer alles bezahlen können. Auch steuerlich müsse etwas getan werden, so Mandl. „Man muss Menschen, die es wirtschaftlich sehr schwer haben, zuerst helfen und dann schauen, dass die Industrie, und vor allem die produzierenden Gewerbe, die essentiell Gas oder andere Brennstoffe benötigen, wettbewerbsfähig bleiben müssen“, so Mandl.
Es werde leicht darauf vergessen, dass die USA als einer der großen Wirtschaftsräume für die EU und speziell auch für Kärnten um ein Fünftel Gas und Öl zur Verfügung habe.
Es wird weiter investiert
Etwas Positives ergibt die Konjunkturumfrage aber auch: Die Kärntner Unternehmen investieren weiterhin fleißig. Vier von fünf Betrieben geben ein steigendes oder gleichbleibendes Investitionsvolumen an.