Die Mutter von Nino, Jaqueline John, pflegt ihren Sohn täglich mehrere Stunden aufopferungsvoll. Nino muss beatmet und ernährt werden, auch die Herzfrequenz hat Jaqueline laufend im Blick. Der Alltag ist also schon herausfordernd genug und dann kam auch noch eine Einberufung des Bundesheeres zur Stellung. Für Jaqueline John ein unerklärlicher Vorgang.

„Haftbefehl“ wegen unentschuldigten Fernbleibens
Jaqueline John schickte daraufhin sämtliche Befunde und Atteste zur angegebenen Adresse und rief auch beim zuständigen Kommandanten an. „Ich habe ihm auch erklärt, dass Nino nicht transportfähig ist und wie sein Zustand ist“, so Jaqueline John. Daraufhin habe sie aber dennoch wieder eine Einberufung bekommen mit der Begründung, dass Nino unentschuldigt nicht aufgetaucht sei. Dann sei mit der Militärpolizei gedroht worden, ehe am Montag die Polizei anrief und sagte, dass man einen Haftbefehl habe.
Bundesheer: „Bedauerlicher Vorfall“
Auf Nachfrage sprach man beim Bundesheer am Dienstag von einem bedauerlichen Vorfall und einem großen Missverständnis, das man sich selbst nicht erklären könne. „Es sind in diesem Fall die Unterlagen nicht an der Stelle eingelangt, wo sie hingehören, das ist natürlich sehr bedauerlich“, sagte Christoph Hofmeister, Sprecher des Militärkommando Kärnten. Wenn die Unterlagen vorliegen, dann werde dem Wunsch aber entsprochen und man könne den Fall abschließen, so Hofmeister.

Fall soll „ad acta“ gelegt werden
Offenbar habe sich in dem vorgesehenen Prozedere ein Fehler immer weiter fortgesetzt, als man die Polizei einschaltete. Der Verwaltungsablauf sehe vor, dass der nächste Schritt getätigt werde, wenn Unterlagen fehlen und das gehe bis zur Vorführung, so Hofmeister. Das Militärkommando bedaure den Vorfall, nach Bekanntwerden und Klärung soll er nun ad acta gelegt werden, hieß es.