Neuer Rot Kreuz Präsident Martin Pirz
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Chronik

Martin Pirz ist neuer Rot-Kreuz-Präsident

Martin Pirz ist bei der Generalversammlung des Roten Kreuz (RK) am Samstag mit 99 von 117 Delegiertenstimmen zum neuen Präsidenten gewählt worden. Pirz löst Peter Ambrozy ab, der diese Funktion 25 Jahre lang inne hatte.

Der neue RK-Präsident Martin Pirz ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Seinen Beruf als Amtsarzt in der BH Völkermarkt und als Notarzt will er weiter ausüben. Im Interview mit dem ORF bedankte er sich bei seinem Vorgänger Peter Ambrozy für den gut strukturierten Landessverband, den er nun übernehme. Das Ergebnis sei „überwältigend“, sagte Pirz, damit habe er nicht gerechnet. Er habe viel Respekt vor dem Amt, das auf ihn zukomme, sagte Pirz. Das neue Team sei eine gute Mischung aus neuen und erfahrenen Mitarbeitern, sagte der neue Präsident. Mehr als ein paar kleine Veränderungen seien aber nicht vorzunehmen.

Martin Pirz ist neuer Rot-Kreuz-Präsident

Martin Pirz ist bei der Generalversammlung des Roten Kreuz am Samstag mit 99 von 117 Delegiertenstimmen zum neuen Präsidenten gewählt worden. Pirz löst Peter Ambrozy ab, der diese Funktion 25 Jahre lang inne hatte. Pirz ist Amtsarzt in der BH Völkermarkt.

Ehrenamtliche Mitarbeiter fehlen

Probleme gebe es – verstärkt durch die Pandemie – beim Personal, sagte Pirz: „Wir mussten viele ehrenamtliche Mitarbeiter hauptberuflich aufnehmen. Diese Personen fehlen uns nun als ehrenamtliche Mitarbeiter. Ein Schwerpunkt werde es deswegen sein, die Ehrenamtlichkeit beim Roten Kreuz wieder etwas attraktiver zu machen.“

Zweiter Schwerpunkt werde die Jugendarbeit sein, sagte Pirz. Viele Mitarbeiter seien über die Jugendarbeit zum Roten Kreuz gekommen. Ein dritter Schwerpunkt betreffe den Fuhrpark und die Verkürzung von Wartezeiten für die Patienten.

Ambrozy: Dank an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Präsident Peter Ambrozy verabschiedet sich nach 25 Jahren an der Spitze der Hilfs- und Rettungsorganisation. Der ehemalige Landeshauptmann und SPÖ-Politiker stellte das Rote Kreuz auf eine solide finanzielle Basis. Die politische Erfahrung kam ihm dabei zugute – mehr dazu in Rot-Kreuz-Präsident Ambrozy hört auf (kaernten.ORF.at; 2.7.2022). Ambrozy sagte, er sei stolz darauf, dass er in dieser Organisation tätig sein durfte. Wichtig seien für das Rote Kreuz die Grundsätze Humanität, Neutralität und Unabhängigkeit und dass es diesen Grundsätzen immer treu bleibe.

Herausforderungen seien zuletzt die Pandemie gewesen, aber auch die Bewältigung der Flüchtlingssituation im Zusammenhang mit der Ukraine, sagte Ambrozy: „In Wahrheit – und auf das bin ich stolz – ist es uns gelungen, all das reibungslos abzuwickeln, ohne dass dadurch der Regeldienst, also die Versorgung der Kärntner Bevölkerung, auch nur einen Millimeter gelitten hat oder zurückstehen musste.“ Das sei vor allem eine Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sagte Ambrozy, der sich dafür „ganz, ganz herzlich“ bedankte. Das Rote Kreuz in Kärnten hat 1.000 hauptberufliche und 3.500 freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und über 70.000 unterstützende Mitglieder.

Ex Präsident Peter Ambrozy
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Der scheidende RK-Präsident Peter Ambrozy

LH Kaiser: Ambrozy ist Vorbild, Förderer und Freund

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte, Ambrozy sei eine Ausnahmeerscheinung mit vier zentralen Fähigkeiten: „Er ist kompetent, erfahren, engagiert und konsequent.“ Eine Person, die an der Spitze einer Organisation stehe, die aus Liebe zum Menschen wirkt, müsse diese vier Fähigkeiten in sich vereinen, sagte Kaiser: „Ich bewundere auch deine unendliche Disziplin und dass du für den Erfolg des Roten Kreuzes immer übermenschliche eigene Kräfte abgerufen hast.“ Für ihn persönlich sei Ambrozy Vorbild, Förderer und Freund. Kaiser dankte ihm im Namen aller Kärntnerinnen und Kärntner.

Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) verwies auf die stetig wachsenden Leistungen und Kompetenzen des Roten Kreuzes in Kärnten. Sie hob auch den aktuellen Einsatz nach dem schweren Unwetter im Gegendtal hervor. Präsident Ambrozy sei ein Kapitän gewesen, der immer „alle Wogen und Stürme ausgeglichen“ und die Organisation bestens geführt habe.

Goldenes Ehrenzeichen am Bande

Weil Ambrozy nicht nur bei den Auszeichnungen in Kärnten, sondern auch beim bundesweiten Roten Kreuz „ausdekoriert“ ist, bekam er vom Österreichischen RK-Präsidenten Josef Schmoll das Goldene Ehrenzeichen am Bande des niederösterreichischen Roten Kreuzes verliehen.