Unbekannter telefoniert
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Chronik

91-Jährige um zehntausende Euro betrogen

Wieder ist es Trickbetrügern gelungen, ein Opfer um zehntausende Euro zu bringen. Eine 91 Jahre alte Frau aus Brückl hat einem der Täter das Geld direkt übergeben. Auch eine Klagenfurterin wurde Opfer von Trickdieben.

Die 91 Jahre alte Frau wurde von den Unbekannten mit Anrufen überhäuft, der Unfalltrick wurde angewendet. Die Anruferin gab sich als Bedienstete des Gerichtes aus und gab an, die Tochter der betagten Frau habe einen schweren Unfall gehabt, die Beifahrerin sei schwer verletzt. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, müsse sie 80.000 Euro zahlen, sonst komme die Tochter in Haft.

Erspartes übergeben

Die Anruferin redete etwa vier Stunden am Telefon auf die Pensionistin ein, um sie zu überzeugen. Schließlich konnte die Betrügerin die Frau überreden, mehrere zehntausend Euro zu übergeben. Zuerst erschien eine Frau vor dem Wohnhaus der 91-Jährigen. Weil sie die Pensionistin nicht zur Übergabe des Geldes überreden konnte, tauchte wenig später ein Mädchen mit rotem Mundschutz bei der Gartentür auf und sagte, sie sei da um das Geld für die festsitzende Schwiegertochter abzuholen.

Tatsächlich übergab die betagte Frau ihr gesamtes Erspartes in Höhe von mehreren zehntausend Euro an das Mädchen. Kurz darauf meldete sich die Anruferin wieder und behauptete, es sei noch mehr Geld notwendig.

Bankbeamter verständigte Polizei

Darauf ging die Pensionistin zu ihrer Bank in Brückl. Der Schaltermitarbeiter kennt jedoch die Familie und sagte der 91-Jährigen, dass er ihre Tochter erst kürzlich gesehen habe. Der Bankangestellte verhinderte damit, dass die Frau noch mehr Geld an die Betrüger übergab und verständigte die Polizei.

Von der Frau, die zuerst vor dem Haus der Pensionistin erschien, gibt es nur eine vage Personenbeschreibung. Ein Nachbar sagte, es solle sich um eine korpulente Frau handeln. Die Ermittlungen laufen.

Studentin ermöglichte Zugriff auf ihr Konto

Wie die Polizei bekannt gab, wurde eine 19 Jahre alte Studentin aus Deutschland, die im Bezirk Klagenfurt lebt, bereits im Juni Opfer von Betrügern im Internet. Die Frau aus Baden, im deutschen Bundesland Baden-Württemberg, erhielt eine SMS, die vorgab von ihrer Bank zu stammen, und wurde darüber informiert, dass ihre ID-App, mit der sie Überweisungen im Internet tätigen kann, abgelaufen sei.

Die Frau wurde auf einen Link verwiesen, wo sie die App wieder aktivieren könne. Die 19-Jährige ließ sich über den Link verbinden und wurde aufgefordert, in die Bank-ID einzusteigen und eine angeblich für Überweisungen nötige Nummer auszuwählen. Diesen Vorgang wiederholte sie mehrmals, weil sie dazu aufgefordert wurde. Im Anschluss wurden ohne ihr Wissen acht Abbuchungen zu jeweils mehreren tausend Euro von ihrem Konto abgebucht.

Polizei warnt vor Geldübergaben oder Überweisungen

Die 19-Jährige bemerkte den Verlust erst am 7. Juli, nachdem sie erfolglos versucht hatte, mit ihren Zugangsdaten auf ihr Konto zuzugreifen.

Die Polizei warnt in dem Zusammenhang einmal mehr eindringlich davor, fremden Menschen Geld zu überweisen oder zu übergeben. Zuletzt sei es vermehrt zu betrügerischen Anrufen gekommen. In solchen Fällen sollte sofort Anzeige erstattet werden.