Primarius Rudolf Likar
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Gesundheit

Besorgnis bei Intensivbetten-Koordinator

Nach dem Erreichen der Kapazitätsgrenze des Grazers Klinikums sind vier Intensivpatienten nach Kärnten gebracht worden. Der Kärntner Intensivbetten-Koordinator sagte, langsam gehe man auch in Kärnten wieder an die Grenzen, vor allem mit Blick auf den Herbst. Er fordert Koordinatoren, die frühzeitig Verlegungen veranlassen können.

Die Personalressourcen an den steirischen Spitälern sind enorm angespannt: Zuletzt mussten steirische Intensivpatienten sogar anstatt ins LKH-Uniklinikum Graz ans Klinikum Klagenfurt geflogen werden, wie die „Kleine Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe) berichtete. Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft KAGes bestätigte die prekäre Situation. Der Kärntner Intensivkoordinator Rudolf Likar pochte gegenüber der Austria Presse Agentur auf vorausschauende Kommunikation.

„Auch Kärnten geht an Grenzen“

Zwölf Notarztfahrten mit sehr schwierigen Fällen und acht Hubschrauberflüge an einem Wochenende ließen das Grazer LKH-Universitätsklinikum die Kapazitätsgrenze erreichen. Intensivkoordinator Likar bestätigte, dass vier Intensivpatienten von der Steiermark nach Kärnten verlegt wurden. Man habe in Kärnten Ressourcen gehabt, es gehe aber schön langsam wieder an die Grenzen. Vor allem mit Blick auf den Herbst und das Coronavirus.

„Momentan ist es ja so, dass die Variante zwar infektiöser, aber der Erkrankungsgrad nicht so schwer ist. Wenn die Patienten durch eine neue Variante wieder schwerer erkranken, haben wir aber ein Problem“, sagte Likar.

Koordination verbessern

Likar pocht darauf, das Intensivkoordinator-Konzept zu forcieren. Das sei etwa nötig, wenn durch Personalmangel zur Urlaubszeit Betten geschlossen werden, „da kann man ja nicht sagen, die Leute müssen aus dem Urlaub zurück“. Also: „Wenn man sieht, dass es irgendwo überläuft, gibt es einen Koordinator, der darauf schaut, dass frühzeitig in andere Krankenhäuser verlegt wird, damit zumindest das Zentralkrankenhaus immer Ressourcen hat.“ Das müsse vorausschauend passieren und entsprechend kommuniziert werden.