Einsatz mit Leiter
FF Spittal
FF Spittal
Chronik

Spittal: Brandstiftung vermutet

Sechs Personen sind in der Nacht auf Donnerstag aus einem brennenden Haus in der Spittaler Innenstadt gerettet worden. Der Brand war bei einem Elektroverteiler im Stiegenhaus ausgebrochen und hatte durch den Rauch eine Flucht verhindert. Der Brand dürfte gelegt worden sein, das Landeskriminalamt sucht nach Zeugen.

Ersten Ermittlungen zufolge dürfte der Brand von einer bisher unbekannten Person gelegt worden sein. Das Landeskriminalamt Kärnten ersucht um zweckdienliche Hinweise unter 059133 203333.

Wie die Feuerwehr Spittal/Drau am Donnerstag mitteilte, spielten sich dramatische Szenen ab, als gegen 1.00 Uhr die FF Spittal/Drau, St. Peter Spittal und Olsach/Molzbichl zu einem Brand mit starker Rauchentwicklung im Stiegenhaus eines Mehrparteienwohnhauses alarmiert wurden. Aufgrund der Meldung, dass sich noch mehrere Personen im Gebäude befinden sollten, wurde ebenso ein Großaufgebot des Rettungsdienstes alarmiert.

Komplett verrußte Wohnung
FF Spittal
Das Innere wurde stark verrußt

Fluchtweg durch Rauch versperrt

Auf der Straßenseite des Gebäudes standen mehrere Personen an den Fenstern. Es wurden Schiebeleitern sowie die Drehleiter der Feuerwehr Spittal in Stellung gebracht. Insgesamt wurden so fünf Personen aus dem Gebäude gerettet. Gemeinsam mit den Einsatzkräften der Spittaler Polizei wurde eine Person durch das Stiegenhaus auf der Rückseite aus dem Haus gebracht. Alle wurden vom Rettungsdienst versorgt.

Durch insgesamt fünf Atemschutztrupps wurde das Gebäude nach weiteren Personen durchsucht, der Brandherd lokalisiert und gelöscht. Bei der Durchsuchung des Gebäudes wurden keine weiteren Personen mehr gefunden. Der Brandherd lag im Stiegenhaus, sodass eine Flucht der Bewohner nicht möglich war. Das Feuer lag im Bereich eines Elektroverteiler sowie des umliegenden Mobiliar. Durch die Kabeldurchlässe in den Decken konnte der Brand auch in darüber liegende Stockwerke gelangen.

Einsatz beim Wohnhaus
FF Spittal
Rettung mit Leitern

Derzeit ist Haus unbewohnbar

Um das Haus auf zusätzliche Brandherde zu kontrollieren, mussten diverse Mauer- und Einbauteile mit Rettungssäge und Brechwerkzeug aufgeschnitten und entfernt werden. Einsatzleiter Lucas Weger von der FF Spittal sagte, durch die hohe Brandintensität in und rund um den Elektroverteiler seien ein Geschäftslokal sowie darüber- und danebenliegende Wohnungen wie auch das Stiegenhaus stark verraucht worden. Daher musste nach den Löscharbeiten noch belüftet werden. Von der Kärnten Netz wurde das Gebäude strom- und erdgasfrei geschaltet.

Das Haus bleibt aufgrund der großen Schäden an der Stromversorgung längere Zeit unbewohnbar. Die Bewohner wurden gebeten, die verbleibende Nacht in Notquartieren bzw. bei Freunden oder Familienmitgliedern zu verbringen. Die Feuerwehren der Gemeinde Spittal an der Drau waren mit 70 Einsatzkräften und zehn Fahrzeugen im Einsatz. Der dortige Abschnitt der Drautal Straße (B100) war für ca. zwei Stunden für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Höhe des entstandenen Gesamtschaden ist derzeit noch nicht bekannt, verletzt wurde niemand.