Gesundheit

Tumorregister erfasst alle Krebsarten

Wie häufig welche Krebserkrankung vorkommt wird in Kärnten seit 1986 im Tumorregister erfasst. Es ist ein aufwendiger Prozess, daher wurden am Mittwoch die Daten von 2017 präsentiert. Der Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebsart, bei Männern ist es der Prostatakrebs.

Im Tumorregister Kärnten werden Daten sowohl aus dem Onkologischen Zentrum am Klinikum Klagenfurt als auch aus den Schwerpunktspitälern Villach und St. Veit erfasst. Diese Vernetzung bietet einen optimalen Überblick über Häufigkeiten und Verlauf der unterschiedlichsten Krebserkrankungen. Längerfristig lassen sich dadurch auch Trends erkennen, so Wolfgang Raunik, Leiter der Strahlenonkologie im Klinikum und des Tumorregisters.

Mehr Lungenkrebs bei Frauen

„Es nehmen bei den Männern Lungenkrebserkrankungen ab, auch die Mortalität nimmt parallel dazu ab. Bei den Frauen nimmt es leider noch etwas zu, das hat mit den geänderten Rauchgewohnheiten des letzten Jahrtausends zu tun, das wissen wir konkret. Es gibt auch gewisse Krebserkrankungen, die seltener werden, Magenkrebs zum Beispiel“, so Raunik.

Tumorregister erfasst alle Krebsarten

Wie häufig welche Krebserkrankung vorkommt wird in Kärnten seit 1986 im Tumorregister erfasst. Es ist ein aufwendiger Prozess, daher wurden am Mittwoch die Daten von 2017 präsentiert. Der Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste Krebsart, bei Männern ist es der Prostatakrebs.

Die Verfügbarkeit der Daten hat auch auf den Gesundheitsplan des Landes Kärnten konkreten Einfluss, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ): „Deshalb ist es so wichtig, gut gesammelte, dokumentierte und interpretierbare Daten zu haben. Wir bauen das auch laufend aus und es fließt in die Entscheidungen bei Vorsorgemaßnahmen und auch Therapien.“

„Gute Vernetzung und Zusammenarbeit“

Aufschluss über den Erfolg von Therapien gibt das klinische Krebsregister, das sich im Aufbau befindet. Dort wird dokumentiert, welche Therapie eine Krebspatientin bzw. -patient bekommt und wie er darauf anspricht. Und auch hier ist die Vernetzung der Spitäler von großer Bedeutung, erklärt der Neurologe und Mitverantwortliche für das Register, Manfred Freimüller: „Es ist natürlich so, dass ehrgeizige Medizinerinnen und Mediziner gerne ihre Beiträge betonen, aber tatsächlich ist es so, dass die Zusammenarbeit hervorragend funktioniert, auch mit den privaten Krankenanstalten. Diese Vernetzung muss man in den Vordergrund stellen.“

Gesammelt werden bereits Daten zu Krebserkrankungen während der Pandemie. Dazu kann man schon jetzt sagen, dass es vorübergehend einen Rückgang bei den diagnostizierten Neuerkrankungen gab. Dieser Rückstand wurde später aber wieder aufgeholt.