Arriach Traktore Pilsachhof Schlamm
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Chronik

Zivilschutzalarm in Treffen aufgehoben

Am vierten Tag nach den verheerenden Unwettern im Raum Villach ist die Zivilschutzalarm für die Gemeinden aufgehoben worden. In Arriach bleibt der Alarm zumindest bis Dienstag aufrecht. Die Gemeinde ist weiterhin nicht erreichbar. Der Pilsachhof verlor alle Tiere.

Arriach kann nur über einen Notweg erreicht oder verlassen werden, über diesen Behelfsweg werden auch Urlauber hinausgebracht. „Von der infrastrukturellen Maßnahme sind nahezu alle Häuser betroffen. Richtige Evakuierungen haben wir 20 bis 25 durchführen müssen“, sagte Bürgermeister Gerald Ebner.

Auch am Samstag waren die Einsatzkräfte und Bewohner wieder in erste Linie damit beschäftigt, Gebäude und Infrastruktur von Schutt und Geröll zu befreien, so Ebner. „Wir haben alles versucht, was in unserer Macht gestanden ist“, sagte Ebner.

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Arriach Pilsachhof Schlamm
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Am Pilsachhof wird gearbeitet um den Hof wieder sauber zu bekommen
Arriach Pilsachhof Schlamm
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Der Pilsachhof voller Schlamm
Arriach Traktore Pilsachhof Schlamm
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Schlamm im Pilsachhof
Arriach Bäume Unwetter Straße Helfer
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Die Straßen in Arriach werden freigeräumt
Arriach Bäume Unwetter Straße
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Bäume liegen über den Straßen
Arriach Bäume Unwetter Straße Aufräumarbeiten
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Arriach Bäume Unwetter Straße
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Die Bäume müssen aufgearbeitet werden

Der Einsatz laufe, und sobald die Infrastruktur der Straße wieder komplett hergestellt seien, dann werden die zusätzlichen Aufgaben kommen. Das wird voraussichtlich am Mittwoch wieder der Fall sein.

„Notwendigste Versorgung funktioniert“

Die notwendigste Versorgung der Bevölkerung in Arriach funktioniere bereits. „Wir haben auf Grund dieser Notstraße alle Versorgungsmaßnahmen aufrechterhalten können“, so Ebner. Die Stromversorgung, Infrastruktur und Nahversorgung laufen wieder.

Die Hauptverbindung nach Treffen und Villach werde es aber wohl erst im kommenden Jahr geben, denn „die gesamte Klamm gibt es nicht mehr so, wie wir sie kennen“, sagte der Bürgermeister.

Verbindungsstraße nach Arriach
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Die Straße nach Arriach

Pilsachhof hart getroffen

Rita und Rupert Gollner mit ihrem Pilsachhof traf es in Arriach besonders hart. Die 30-Bettenunterkunft neben dem Arriacher Bach wurde schwer beschädigt, Ihre Tiere wurden von den Wassermassen mitgerissen und getötet. „Wir waren unten und da haben wir sie schon nicht mehr rausgebracht“, sagte Rupert Gollner. Er habe nicht mal mehr Schuhe angezogen, als eine sintflutartige Welle kam. Das Wasser ließ dann kurz nach, nach dem nächstem Schub habe man von den Tieren nichts mehr gesehen, so Rupert Gollner.

Zwei Esel, drei Pferde, ein Schaf und unzählige Hühner und Hasen seien weg, aber „wir haben das Glück, dass wir uns noch an den Händen halten können, meine Frau und ich“, sagte Rupert Gollner unter Tränen.

Treffen: Dankbar für Helfer

Nach dem schweren Unwetter mit Überflutungen und Vermurungen wurde am Samstagnachmittag die Zivilschutzwarnung für die Gemeinde Treffen aufgehoben, teilte die Bezirkshauptmannschaft Villach-Land mit.

Während man in Arriach auf sich allein gestellt ist, kann man sich im ebenfalls schwer getroffenen Treffen vor Helfern kaum noch retten. „Wir haben in den vergangenen vier Tagen von den 150 Schadstellen in der Gemeinde Treffen etwa 120 abgearbeitet“, sagt der Bezirksfeuerwehrkommandant von Villach Land, Libert Pekoll.

“Einsatz mit Manpower wird abflachen“

Wenn man am Sonntag wieder Freiwillige bekomme, sei man froh darüber, so Pekoll. Die Freiwilligen werden von den Einsatzleitern zugeteilt und sollen die Einsatzkräfte unterstützen. „Der Einsatz mit Manpower wird in den nächsten Tagen abflachen, das heißt, wir werden nicht mehr die Anzahl an Personen brauchen“, so Pekoll.

Schlamm wird abgesaugt

Man werde am Dienstag mit der Anzahl zurückfahren, das schwere Gerät und die Pioniere werden aber noch Wochen arbeiten, sagte Pekoll. Das Ganze ziehe sich dann auch nach Arriach weiter. „Auf Grund der Hitze und der Trockenheit haben wir mit massiven Verhärtungen des Schlamms zu kämpfen“, so Pekoll. Man werde aber mit Pumpschlauchwägen unterstützt, so könne man den Schlamm verdünnen und raussaugen. Es wird auf den Feldern abgeladen, die ohnehin von hartem Schlamm bedeckt sind. So türmen sich am Ortseingang Erdhaufen auf.

Kontrolle der Zufahrtsstraßen

Die Zufahrten über die Töbringer und Millstätter Straße wurden von der Polizei abgeriegelt und jeder gefragt, warum er zufahren wolle. In den letzten Tagen gab es viele „Katastrophentouristen“, die die Straßen verstopften und für noch mehr Staub sorgten, als es der getrocknete lehmige Schlamm ohnehin schon tut. Vor einigen Häusern im Ortsteil Töbring stehen schon Container, Vieles muss entsorgt werden, das Wasser und Schlamm unbrauchbar gemacht hatten. Es sind hunderte kleinere und größere Baustellen in allen Orten, die nach und nach abgearbeitet werden. Begleitet von Fischgestank, denn es wurden Fischzuchten zerstört und die toten Tiere talauswärts getrieben.