Landeshauptmann Peter Kaiser
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Politik

Unwetter: Land bittet Bund um Hilfsgelder

Die Landesregierung hat am Freitag in einer Sondersitzung mit Vertretern aller vier Landtagsparteien erste Hilfspakete für das Unwetterkrisengebiet beschlossen. Außerdem wird der Bund um finanzielle Mittel über den Katastrophenfonds hinaus gebeten. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sagte sofort 2,5 Millionen Euro zu.

Angesichts der katastrophalen Schäden sind die Betroffenheit, aber auch der Zusammenhalt groß und Regierung und Opposition waren an einem Tisch vereint. Erst zwei Tage ist das Unwetter her, in der Region ist aber nichts wie vorher. Als erste Überbrückung, bevor Katastrophenfonds und Nothilfswerk greifen, wurde ein Soforthilfepaket für betroffene Privatpersonen beschlossen, so Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ). Es solle unbürokratisch so funktionieren, dass man sich den Schaden vor Ort ansehe, eine Fotodokumentation mache und den Schaden ungefähr ermittle, vorerst ohne Details.

Straße nach Arriach
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Die Straße Richtung Arriach

Je nach Schaden stellt das Land 1.000 bis 10.000 Euro Soforthilfe bereit. Wenn nötig, stehen weitere Budgetaufstockungen außer Streit, hieß es.

Pressekonferenz mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig
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v.l. Feuerwehrkommandant Villach-Land Libert Pekoll, Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Treffner Bürgermeister Klaus Glanznig, Landesrat Martin Gruber, Bezirkshauptmann Bernd Riepan, Bundeskanzler Karl Nehammer, Landeshauptmann Peter Kaiser, Oberstleutnant Thomas Enenkel bei der Einsatzzentrale in Treffen

Minimum 20 Millionen Euro an Straßenschäden

Der Gesamtschaden in der Region lässt sich noch nicht seriös beziffern, allein an Bundes- und Landesstraßen sei er enorm, so Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP). Die Grobschätzungen liegen in einem Bereich von mindestens 20 Millionen Euro. Man komme aber derzeit noch nicht einmal in alle Regionen, daher seien die Schäden noch nicht abzuklären. Das Land ersucht daher die Bundesregierung um außerordentliche Hilfe.

Bundeskanzler Karl Nehammer
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Bundeskanzler Karl Nehammer

Am späten Nachmittag kamen Bundeskanzler Karl Nehammer und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (beide ÖVP) zu einem Lokalaugenschein nach Treffen. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte in ihre Richtung, Kärnten vertraue auf die Bundesregierung, damit man den Menschen signalisieren könne, dass es ein Morgen gebe und dass man geschlossen hinter ihnen stehe.

Land bittet Bund um Hilfe

„Klar vorgegebenes Prozedere“

Nehammer sagte, in Bereichen, die noch nicht abgedeckt seien und wo auch das Land nicht helfen könne, werde man dem Land und vor allem den Gemeinden zur Seite stehen müssen. „Die Menschen dürfen jetzt nicht alleine gelassen werden.“ Da aber die Katastrophen immer mehr werden, gebe es dafür ein klar vorgegebenes Prozedere, so Nehammer. Landwirtschaftsminister Totschnig sagte aus seinem Ressort 2,5 Millionen Euro für die Beseitigung als unmittelbare Hilfe zu.