Sujet Mini-Ambulatorien
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Gesundheit

Mini-Ambulatorien helfen Kindern

Psychische Erkrankungen haben auch bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. In St. Veit und Wolfsberg gibt es zwei Mini-Ambulatorien für Kinder, Jugendliche und Familien in psychischer Not. In Klagenfurt und Villach lassen diese aber noch auf sich warten.

Vor 17 bzw. 15 Jahren eröffnete Pro- Mente-Geschäftsführer Georg Spiel in Wolfsberg und St. Veit/Glan zwei Mini-Ambulatorien. Ziel war es, die therapeutische Versorgung gerade im ländlichen Bereich zu verbessern, weil auch bei Kindern und Jugendlichen gilt: Wer früh hilft, hilft besser. „Es gibt eine Tendenz, dass sich bestimmte Dinge über die Zeit verschlechtern. Dagegen kann man etwas tun, wenn man möglichst früh Therapien in Anwendung bringt.“ Seit dem Start konnte man rund 8.000 jungen Patientinnen und Patienten von ein bis 18 Jahren helfen. Das Angebot ist kostenlos, die Behandlungen und Therapien werden von der Österreichische Gesundheitskasse und dem Land Kärnten finanziert.

Wartelisten sind voll

Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen hat nicht nur mit psychischen Problemen zu kämpfen, sondern auch mit Entwicklungsverzögerungen etwa in der Sprache oder der Motorik. Die Wartelisten sind voll, sagte Tanja Baumgartner, Leiterin im Mini-Ambulatorium St. Veit. „Den Eltern fällt bei kleineren Kindern beispielsweise auf, dass die Sprache nicht altersentsprechend entwickelt ist, z.B. Kinder mit drei Jahren, die noch nicht sprechen, oder in der Motorik, dass das Gehen erst sehr spät einsetzt.“

Ganz häufig käme es vor, dass das dem Kindergarten oder später der Schule auffalle und diese dann den Eltern raten würden, eine Diagnostik oder Behandlung zu machen. „Im Bezirk St. Veit werden wir dann empfohlen und die Kinder kommen dann mit den Eltern zu uns“, so Baumgartner.

Promente-Geschäftsführer Georg Spiehl, Gesundheitsreferentin Beate Prettner
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Pro Mente-Geschäftsführer Georg Spiel und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ)

Entlastung der Krankenanstalten als Ziel

Für weitere Standorte in Villach und Klagenfurt gab es trotz Finanzierungsbereitschaft des Landes länger kein grünes Licht. Mittlerweile liegen für beide Standorte zwar die Mietverträge vor, aus rechtlichen Gründen dürfen die Mini-Ambulatorien dort aber nur Therapiezentren heißen. In Villach wird das Therapiezentrum am Hans-Gasser-Platz zu finden sein, in Klagenfurt im ehemaligen Quellehaus am Heiligengeistplatz.

„In Villach beginnt die Therapieleistung ab Juli, in Klagenfurt ist es ab Jänner geplant. Hier gibt es dann deutliche Ausweitungen des Therapieangebotes für Kinder, die an der Seele erkrankt oder entwicklungsgefährdet sind“, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) zum Zeitplan. Ziel sei die Entlastung der Krankenanstalten.