Blaulicht Feuerwehrauto Berufsfeuerwehr Klagenfurt
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Chronik

Hohe Spritpreise belasten Helfer

Die hohen Spritpreise von aktuell rund zwei Euro pro Liter belasten auch die Arbeit der Einsatzkräfte. Bei freiwilligen Feuerwehren, Rettung und Notarzthubschrauber schnellen die Kosten in die Höhe. Der Ruf nach Abgeltung durch die öffentliche Hand und die Gesundheitskasse wurde laut.

Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin spricht von 20 Prozent Mehrkosten. Rund 800.000 Kilometer sei man in Summe pro Jahr mit den Feuerwehrfahrzeugen unterwegs, so Robin. Die Mehrkosten für den Treibstoff betragen geschätzt 80.000 bis 100.000 Euro. Auf die Frage, ob die Feuerwehrleute, die ja zu den Rüsthäusern fahren müssen, mehr belastet seien, sagte Robin, auch hier rechne man in Summe für ganz Kärnten mit bis zu 100.000 Euro Mehrkosten, die von den Feuerwehrmännern- und -frauen selbst getragen werden.

Hohe Spritpreise belasten Einsatzorganisationen

Die hohen Spritkosten bringen die Einsatzorganisationen an die Grenze der finanziellen Belastbarkeit. Allein beim Roten Kreuz, bei den Freiwilligen Feuerwehren und bei den Rettungshubschraubern fallen Mehrkosten in Millionenhöhe an.

„Einsparungen nicht möglich“

Die Feuerwehren gehören grundsätzlich zu ihrer jeweiligen Gemeinde, es werden Fahrzeuge angeschafft und Rüsthäuser gebaut, auch Erhaltungskosten kommen dazu. Das Feuerwehrsystem in Kärnten koste pro Jahr rund 20 Millionen Euro. Aufgrund der Teuerungen rechne man mit vier Millionen Euro mehr für das Jahr 2022. Einsparungen seien nicht möglich, so Robin. Man sei 50 Mal pro Tag in Kärnten unterwegs und werde alle Einsätze auch weiterhin zu 100 Prozent erfüllen.

Rotes Kreuz rechnet mit einer Million Mehrkosten

Deutliche Mehrkosten hat auch das Rote Kreuz mit seinen hunderten Rettungs- und Krankentransportfahrzeugen zu tragen, sagte Geschäftsleiter Klaus Pabautz. Seit Beginn des Jahres habe es eine Steigerung von 44 Prozent gegeben. Die Kosten seien schon im Steigen begriffen und es sei davon auszugehen, dass die Steigerung noch weiter gehen werden. Es sei von rund einer Million Euro auszugehen, schätzt Pabautz.

Ebenfalls ganz massiv treffen die hohen Spritpreise die Flugrettung. Michael Umschaden, der Leiter des ÖAMTC-Stützpunkts in Klagenfurt rechnet vor: „Wir haben einen jährlichen Spritverbrauch von 110.000 Liter. Wenn der Treibstoff um die Hälfte teurer wird, sind das alleine auf diesem Stützpunkt fast 70.000 Euro an Mehrkosten.“ Es sei schwer Sprit zu sparen, weil Einsätze immer am direkten Weg geflogen werden müssen und nicht etwa bei der Flugzeit gespart werden könne.

Abgeltung durch Land, Gemeinden und Sozialversicherung

Daher werden unterm Strich wohl die Auftraggeber – also Gemeinden, Land und Sozialversicherungsträger – den Einsatzorganisationen zumindest einen Teil dieser Mehrkosten abgelten müssen.

Das Team Kärnten forderte eine unbürokratische Sonderunterstützung für die Organisationen, zum Beispiel in Form einer Refundierung der bezahlten Mineralölsteuer.