Seit Freitag ist Meteoritenexperte Ludovic Ferrière vom Naturhistorischen Museum zwischen Untermitterdorf und Eis in der Gemeinde Ruden unterwegs. Genau hier sollen laut Berechnungen von tschechischen Astronomen Meteoritenteile zu Boden gestürzt sein, nachdem der Feuerball in fünfeinhalb Sekunden 85 Kilometer zurückgelegt hat. Gemeinsam mit Studenten durchkämmt Ferrière nun die Gegend: „Wir suchen nach Meteoritenteilen, die in etwa die Größe eines Hühnereis bis hin zu maximal vier Kilogramm haben könnten. Diese Steine sind etwa 4,5 Milliarden Jahre alt und geben uns viel Information über den Ursprung des Sonnensystems.“
Interesse in der Bevölkerung ist groß
Ferrière nutzte bei einem Familienfest in Untermitterdorf auch jede Möglichkeit, um mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen, aufzuklären und zu informieren. Weil es kein Gesetz gibt, dass den Fund solcher Objekte regelt, befürchtet Ferrière, dass Meteoritenteile in den Händen privater Sammler landen. Er bittet daher die Bevölkerung um Mithilfe. Das Interesse ist groß.
Suche nach Meteoritenteilen
Im Raum Völkermarkt suchen Wissenschaftler derzeit intensiv nach Meteoritenteilen. Sie sollen von jener Feuerkugel übrig geblieben sein, die in der Nacht auf Freitag über Österreich verglüht ist.
Walter Meklin sagte, er habe auch ein Suchgerät, denn: „Meine Mutter hat mir erzählt, dass schon vor 20 oder 30 Jahren bei uns in Pirkdorf auch ein Meteorit herunter gekommen ist.“ Er habe sich nun informiert für den Fall, dass er einmal was findet: „Für die Wissenschaft ist es ja gut, wenn sie das untersuchen können. Das ist ganz was Interessantes.“
Erst acht Meteoritensteine in den letzten 250 Jahren gefunden
In ganz Österreich wurden in den vergangenen 250 Jahren erst acht Meteoritensteine gefunden, der letzte 2020 in Kindberg in der Steiermark: „In diesem Fall hat es sieben Monate gedauert, bis das Stück gefunden wurde. Diesmal hoffen wir bei der Suche wieder auf Unterstützung aus der Bevölkerung,“ so Ferrière, der extra einen Meteoritenstein als Anschauungsobjekt mitnahm.
Wer verdächtige Steine findet, wird gebeten, ein Foto samt Infos vom Standort an folgende E-Mail-Adresse zu schicken: ludovic.ferriere@nhm.at.