Ärztin mit Patientin
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Gesundheit

Weißer Hautkrebs: Ärzte schlagen Alarm

Hautärzte schlagen Alarm. Jeder dritte Patient, der in die Praxis kommt, leidet mittlerweile unter weißem Hautkrebs. Das ist die schlechte Nachricht. Allerdings: Diese Hautkrebsart metastasiert sehr selten und kann fast immer chirurgisch entfernt werden, im Unterschied zum selteneren, aber gefährlicheren schwarzen Hautkrebs.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Ozonschicht dünner geworden ist. Auch hat sich die Zahl der Sonnenstunden im Sommer in Kärnten in den letzten Jahren erhöht, und zwar von etwa 700 in den 1970er Jahren zu 900 heute, ein signifikanter Anstieg, sagte Meteorologe Paul Rainer.

Sonne am Himmel
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Dünne Ozonschicht und mehr Sonnentage

Mehr Sonnenstunden heißt mehr UV-Strahlung und genau da beginnt das Problem für die Haut. Dass immer mehr Patientinnen und Patienten mit weißem Hautkrebs oder Vorstufen davon in die Praxis kommen, weiß auch Beatrix Gaber zu berichten. Sie ist praktische Kassenärztin und Wahl-Hautärztin in St. Stefan im Lavanttal: „Beim weißen Hautkrebs gibt es zwei Formen. Da gibt es das Plattenepithelkarzinom und das Basaliom, also das Basalzellkarzinom. Man rechnet damit, dass in zehn Jahren die Frequenz verdoppelt wird.“

Photodynamische Therapie
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Bei Helga Beer wird die photodynamische Therapie angewandt

Helga Beer hat immer die Sonne gemieden. Dennoch erkrankte sie an Hautkrebs: „Es begleitet mich schon so lange, auch mit Melanom, so dass ich schon sehr sensibel geworden bin, die Haut zu beobachten.“

Hautkrebs auf dem Vormarsch

Hautärzte schlagen Alarm: Jeder dritte Patient leidet mittlerweile unter weißem Hautkrebs. Das ist die schlechte Nachricht. Die gute: Diese Hautkrebsart metastasiert sehr selten und kann fast immer chirurgisch entfernt werden, im Unterschied zum selteneren, aber gefährlicheren Schwarzen Hautkrebs. Vorsorge ist wichtig. Und das gerade in diesen Tagen, wo die Sonne wieder so richtig heiß vom Himmel brennt.

Hautärztin Beatrix Gaber setzt unter anderem auf die photodynamische Therapie. Das heißt, es wird eine ganze Hautfläche behandelt, und es muss nichts herausgeschnitten werden: „Der Vorteil ist das wirklich exzellente kosmetische Ergebnis. Es werden fast nur die Tumorzellen in den vorzeitigen Zelltod geschickt, das ist die Apoptose. Und die gesunden Zellen bleiben erhalten.“

Weißer Hautkrebs auf der Nase
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Weißer Hautkrebs auf der Nase

Richtige Sonnenpflege ist wichtig

Die richtige Sonnenpflege ist wichtig. Richtig einschmieren muss gelernt werden, sagte der Sprecher der Apotheken, Hans Bachitsch: „Da gibt es zwei Fehlerqzuellen. Das eine ist, dass man zu wenig lang wartet. Man schmiert sich ein und geht sofort in die Sonne oder gleich ins Wasser, weil die Haut klebrig ist von der Sonnencreme. Dann wäscht man den großen Effekt wieder weg und das zweite ist, dass die Sonnencreme-Produkte, die fast alle einen chemischen Filter haben, und der braucht etwa 20 Minuten, bis er aktiviert ist. Wenn man in dieser Zeit in die Sonne geht, lässt man 100 Prozent durch.“

Badegäste im Freibad auf der Liegewiese
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Viel gefährlicher als der weiße Hautkrebs ist der schwarze Hautkrebs: In Österreich erkranken jährlich rund 1.500 Menschen an einem Melanom. Deshalb ist die jährliche Hautkrebsvorsorge so wichtig, sagen die heimischen Hautärzte.