Kinder im Kindergarten
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Bildung

Kinderstipendium wird ausgeweitet

Ein halbes Jahr vor der nächsten Landtagswahl setzt die Landesregierung ihr lange angekündigtes Wahlversprechen, den gratis Kindergarten um. Das Land übernimmt die durchschnittlichen Kosten für den Kindergartenbesuch. Dadurch ersparen sich die Eltern etwa zwischen 1.300 und 2.900 Euro im Jahr.

Bisher bekamen die Eltern der Kinder im Kindergarten Magdalensberg zwei Drittel der Betreuungskosten vom Land finanziert, ab September sind es 100 Prozent. Nur das Essen müssen sie weiterhin selbst bezahlen. Gratis ist der Kindergartenbesuch ab Herbst für 10.000 Kinder in etwa der Hälfte aller Kindergärten. Dort, wo die Betreuungskosten höher sind als der vom Land finanzierte Durchschnittsbetrag, müssen die Eltern die Differenz aufzahlen.

Kinder beim Spielen Betreuung
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Die Eltern der Kinder sparen nun einiges an Geld

27 Millionen Euro sind für das nächste Kindergartenjahr budgetiert, damit schaffe man die Voraussetzungen für mehr Chancengleichheit. man wisse, dass das wichtigste Investitionen in die Zukunft der Kinder sind und das zu einem Zeitpunkt, wo die viele verzweifelt mache, sagte Landesbildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ). „Es darf nicht bei den Kindern, ihrem Wohl und ihrer Weiterentenwicklung gespart werden“, so Kaiser.

Kinderstipendium kommt

Die Landesregierung setzt ihr lange angekündigtes Wahlversprechen um: den Gratiskindergarten. Mit dem Kärntner Kinderstipendium übernimmt das Land die durchschnittlichen Kosten für den Kindergartenbesuch.

Malle: „Kinderbetreuung ist Standortfaktor“

Gleichzeitig wird auch der Landesbeitrag für die Betreuung bei Tageseltern mehr als verdoppelt, von 70 Cent je Stunde und Kind auf 1,50 Euro. Es sei wichtig gewesen, dass auch die Wahlfreiheit bleibe Um Kindergartenplätze und die Tageseltern anzugleichen, sagte ÖVP-Klubobmann Markus Malle. So sei es für Eltern leichter flexibler zu agieren und sich anzupassen. Diese Zahlungen sollen aber Auswirkungen auf das ganze Land haben, denn Kinderbetreuung sei ein Standortfaktor, sagte Malle. „Sieben von zehn Eltern wählen ihren Wohnort auch nach den Angeboten zur Kinderbetreuung aus“, so Malle.

Pressekonferenz, Kaiser Malle
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Am Donnerstag wurden die Pläne präsentiert

Kritik von der Opposition

Kritik am Kinderstipendium kommt von der Opposition. Das Land müsse allen Eltern die tatsächlichen Betreuungskosten ersetzen, verlangte die FPÖ. Das Team Kärnten sprach von einem reinen Wahlkampfmanöver und forderte die rasche Umsetzung des neuen Kinderbetreuungsgesetzes mit kleineren Gruppen und besserer Bezahlung für das Personal. Die diesbezüglichen Verhandlungen mit allen Beteiligten laufen, hieß es am Donnerstag. Gelinge es alle Hürden zu beseitigen, dann könne der Gesetzesentwurf noch im Sommer in Begutachtung gehen.