Martin Hinteregger zieht sich damit nach dreieinhalb Jahren mit 138 Pflichtspielen für die Eintracht Frankfurt (14 Tore, sechs Vorlagen) mit sofortiger Wirkung aus dem Profifußball zurück.
Hinteregger: „Letzten Erfolg ausgiebig genossen“
Martin Hinteregger erklärte: „Ich hatte bereits im vergangenen Herbst erste Gedanken, nach der Saison aufzuhören. Ich habe mich sportlich in einer schwierigen Phase befunden: Meine Leistungen waren schwankend. Die Siege haben sich nicht mehr so gut angefühlt, dafür tat jede Niederlage doppelt so weh."
Martin Hinteregger beendet Profikarriere
Der Kärntner Fußballprofi Martin Hinteregger beendet mit sofortiger Wirkung seine aktive Laufbahn als Profifußballer, das gab sein Verein, die Eintracht Frankfurt, am Donnerstag bekannt. Der Vorstand habe diesem Wunsch nach intensiven Gesprächen entsprochen und den Vertrag des Österreichers ausgesetzt, hieß es.
Noch Ende Mai sagte Hinteregger im ORF Kärnten Interview: „Wenn ich mit 29 das erste Mal Championsleague spielen kann, dann lasse ich mir die Chance nicht entgehen.“ Zudem sagte er: „Würde ich den Verein wechseln, dann bin ich mir sicher, dass Tausende nachfahren, mich wieder einpacken und wieder mit nach Frankfurt nehmen. Ich glaube ich habe nicht einmal die Chance wegzugehen und auch nicht die Absicht. Ich weiß auch nicht, ob sie mich irgendwo in Frankfurt anketten“, so Hinteregger Ende Mai.
Eintracht Sportvorstand: „Schritt verdient Respekt“
„Martin Hinteregger hat in den vergangenen Jahren für Eintracht Frankfurt Großartiges geleistet und maßgeblich dazu beigetragen, dass der Klub diese tolle Entwicklung nehmen konnte. Martins Entscheidung kam für uns unerwartet, aber er hat uns seine Perspektive und Gründe eindrücklich und überzeugend dargelegt. Daher war es für uns keine Frage, diesem sportlich schmerzlichen aber menschlich nachvollziehbaren Wunsch zu entsprechen. Martins Schritt verdient Respekt und Anerkennung", Markus Krösche, Sportvorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG.
In den vergangenen Wochen stand Hintergger aufgrund seiner, mittlerweile beendeten, geschäftlichen Zusammenarbeit mit dem FPÖ-Politiker Heinrich Sickl im Rahmen des „Hinti-Cups“ in der Kritik, mehr dazu in Hinteregger: „Kratzer auf Karriere“. „Um es noch mal ganz klar zu sagen: rechtes, intolerantes und menschenverachtendes Gedankengut verurteile ich aufs Schärfste. Wer mich kennt, weiß das“, stellte Hinteregger noch einmal klar.
Von Sirnitz nach Frankfurt
Martin Hinteregger begann seine Karriere in den Jugendmannschaften der SGA Sirnitz, ehe es in die Jugendabteilung von Salzburg wechselte. Dort bestritt er mehrere Spiele bei den Juniors und 143 Spiele bei den Profis, wo er insgesamt fünf Mal österreichischer Meister und Cup-Sieger wurde. Es folgte eine Leihe nach Mönchengladbach, ehe ihn der FC Augsburg fix verpflichtete. Zuletzt spielte er drei Jahre erfolgreich bei der Eintracht Frankfurt, wo er maßgeblich am diesjährigen Europaleaguetriumph seiner Mannschaft beteiligt war. Für Österreich bestritt der Innenverteidiger bisher 67 Länderspiele und erzielte dabei vier Tore. Zudem spielte er mit dem Nationalteam bei zwei Europameisterschaften mit.