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Wirtschaft

Betriebe kombinieren Lehre und Studium

Lehre mit Matura, Doppellehre mit Matura oder sogar Lehre nach der Matura mit einem Studium an der Fachchochschule – geht das und wie geht das? Drei Kärntner Betriebe, die als Pioniere mit der Fachhochschule Villach zusammenarbeiten, sagen, es funktioniere gut. Sie wollen damit dem Facharbeitermangel entgegenwirken.

Infineon, RHI Magnesita und Flex Althofen geben Lehrlingen die Möglichkeit, quasi nebenbei auch zu studieren. Rene Wallner von Flex sagt, ein Rotationssystem biete zuerst den Überblick. Innerhalb von zwei Wochen hätten die Lehrlinge die Möglichkeit, insgesamt 15 Abteilungen kennenzulernen: „Man kann sich dann aussuchen, wo man sich am ehesten wohlfühlt.“

Von tollen Karrierechancen berichten die Vertreter aller drei Konzerne. Sigrid Heinzle von RHI sagt, sie habe mit allen Werksleitern der 15 Werke in ganz Europa gesprochen. Alle würden sagen, dass Prozesstechniker dringend gefragt seien.

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Vier Tage im Betrieb, zwei Tage an FH

RHI werde daher weiter auf dieses Ausbildungsmodell setzen, auch Infineon, sagt Vorstand Thomas Reisinger. Er bekomme von allen Seiten positives Feedback, daher werde das Konzept weiterverfolgt: „Wir werden demnächst auch das Bewerbungsfenster aufmachen.“

Mit dem Lehrgang Systems Engineering werden beispielsweise die Lehrberufe Elektrotechnik, Prozesstechnik, Betriebs- und Anlagentechnik kombiniert. In der Praxis heißt das: vier Tage als Lehrling im Betrieb, zwei Tage als Studierender an der Fachhochschule. Trotz höherer Belastung wolle kaum jemand aufhören, sagt Wolfgang Werth, Studiengangsleiter der FH. Die „Drop out Rate“ sei so gering, „wie ich das sonst noch nie erlebt habe.“

Studierende schätzen Mischform

Der gebürtige Mazedone Aleksandar Karanfilov, seit fünf Jahren in Österreich, sagt, er habe zuerst an der technischen Universität Graz mit dem Studium angefangen und mache jetzt eine Lehre mit Studium im RHI-Werk Radenthein: „Das Studium selbst war für mich viel zu trocken. Ich war immer interessiert an Sachen, die man kombinieren kann.“

Elisabeth Bretis aus Althofen ist bei Flex tätig und sagt, für sie sei diese die ideale Ausbildungsform: „Ich habe für meine Aufgaben und Herausforderungen immer Menschen, die mir zur Seite stehen. Mein Ziel ist es, vielleicht später auch ins Ausland zu gehen.“

Im noch neuen Lehrgang werden 15 junge Menschen ausgebildet, Platz ist für mehr. Auch weitere Firmen, die Lehrlinge ausbilden, sind gefragt.