Flüchtlinge in einer Schulklasse
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Chronik

3.600 Flüchtlinge großteils integriert

In Kärnten leben aktuell 3.600 Flüchtlinge, die größte Gruppe stammt mit 1.570 Personen aus der Ukraine. 80 Prozent von ihnen sind privat untergebracht, so auch viele der vor sieben Jahren aus Syrien geflüchteten Männer und Frauen. Ihnen geht es laut Einschätzung des Landes am internationalen Flüchtlingstag gut. Der Großteil sei bereits integriert.

Deutsch zu lernen ist wesentlich für die Integration. In den Anfängerkursen der Volkshochschule Kärnten waren im Vorjahr 190 Personen, heuer sind es mit 330 deutlich mehr. Ahmed Hassan aus Syrien ist einer von sechs Schülern in einer Klasse in Wolfsberg. Er sagte, dass er seit sieben Monaten in Kärnten sei, seit zwei Monaten Deutsch lerne und es ihm hier gut gefalle.

Die Lehrerin des Grundkurses Isabella Rafolt lobte das Engagement. „Es ist wirklich sehr schön, zu sehen wie es von Null auf zum Fortschritt geht“, sagte Rafolt. Ihre Schülerinnen verstehen bereits viel und können sich schon gut verständigen.

Weniger Flüchtlinge – mehr Sprachkurse

Der mit Beginn des Sommers erwartete weitere Flüchtlingsstrom aus der Ukraine ist ausgeblieben, immer wieder machen sich Vertriebene trotz des Krieges auf den Rückweg, das Heimweh ist groß.

Gäste lernen schnell

Die pädagogische Leiterin der Kärntner Volkshochschulen, Katharina Zimmerberger, sagte, ihre Schüler würden im Durchschnitt nicht einmal ein Jahr benötigen, um die Grundkenntnisse für den Alltag zu erlernen. So schaffen sie früher den Eintritt in den Arbeitsmarkt, sagte Zimmerberger.

Flüchtlinge in der Schule
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Die Schüler lernen schnell

Im Humanomed Zentrum in Althofen ist unter aktuell acht Praktikantinnen auch die Schülerin Roz Ibrahim aus Syrien, die die fünfjährige Pflegeschule der Caritas besucht. Ein Grund für ihre Wahl der Ausbildung waren die Herzprobleme ihres Großvaters. „Ich fühle mich wie unter meinen Freunden und alle sind sehr lieb zu mir“, so Ibrahim.

Roz Ibrahim aus Syrien mit Patientin
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Roz Ibrahim mag ihren Job

Gleiche Regeln für alle gewünscht

Die vor sieben Jahren nach Österreich geflüchteten Syrer hatten es schwerer als jetzt die Ukrainer, die mit dem Status als Vertriebene sofort arbeiten dürfen. Alle anderen müssen den Asylbescheid abwarten. Kärntens Flüchtlingsbeauftragte Nadine Hell sagte, sie wünsche sich die selben Regeln für alle. Auch die Behörde würde sich dann leichter tun, sagte Hell.

Hell sieht aktuell, dass sich viele Menschen aus der Ukraine wieder auf den Heimweg machen. Wie viele genau, sei aber noch nicht erfasst.