Gesucht werden Personen für die Leitung des Präsidiums, Sozialarbeiter, Ärztinnen und Ärzte. Jedes Inserat ist neutral formuliert, es richtet sich also an Frauen und Männer gleichermaßen. Auffallend ist aber ein Passus nach jedem Inserat, wonach die Bewerbung von Männern „besonders erwünscht“ sei.

Bürgermeister Christian Scheider verwies auf ORF-Nachfrage auf das Landesgesetz, kein Geschlecht dürfe diskriminiert werden, auch Männer nicht, sagte Scheider. Der Bürgermeister bestätigte aber, dass die Optik nicht die beste sei. „Es mutet seltsam an, es ist aber so, dass wir gesetzlich dazu verpflichtet sind“, so Scheider.
Theoretische Möglichkeit besteht
Auch wenn sich der Klagenfurter Bürgermeister auf das Landesgesetz berief, sprach der auf Arbeitsrecht spezialisierte Anwalt Michael Wohlgemuth von einer theoretischen Möglichkeit im Gesetz. Wenn es einen sachlichen Rechtfertigungsgrund gebe und tatsächlich sehr viele Frauen auf dem Arbeitsmarkt wären, dann wäre das möglich. Er hätte der Stadt Klagenfurt diese Vorgehensweise nicht empfohlen.

Scheider: „Halten uns an das Gesetz“
Bürgermeister Scheider sagte, es gebe tatsächlich Abteilungen mit einem sehr hohen Anteil an Frauen in der Belegschaft. „In gewissen Abteilungen 70 bis 80 Prozent“, so Scheider. Scheider betonte erneut, dass man sich nur an das Landesgesetz halte, denn „sonst müsste man das Landesgesetz kippen“.