Der niederländische Tourismuskonzern Europarcs hat sich auf Mobile Homes als Kerngeschäft spezialisiert. Er hat im vergangenen Jahr gleich vier Campinganlagen in Kärnten von Velden über Hermagor bis ins Rosental gekauft. Und investiert dort nun an die 30 Millionen Euro in die Modernisierung der Anlagen und in den Ausbau von Mobilheimen.

48 neue Mobilheime am Pressegger See
Auf einem seiner vier Standorte in Kärnten entstehen 48 solcher neuen Mobilheime. Europarcs-Geschäftsführer Klaus Schrittesser sagte, die Nachfrage boomt, den Gästen sei es wichtig in der Natur zu sein. Natürlich habe auch die Pandemie dazu beigetragen, dass jeder sein eigenes Häuschen haben möchte, sagte Schrittesser: „Da kann man die Natur genießen, muss aber trotzdem nicht auf den Komfort eines schönen Zimmers verzichten.“
Mobile Homes
Mobile Homes sind eine Alternative zu herkömmlichen Campingwagen, sie bleiben an Ort und Stelle stehen und sollen das ganze Jahr über Touristen beherbergen können. Auch in Kärnten boomt diese Form der Übernachtungsmöglichkeit.
Wichtig, auch für den Kärntner Tourismus sei, dass es ein Ganzjahresangebot ist, sagte Schrittesser: „Unsere Mobilheime sind voll winterfest. Wir gehen jetzt am Presseger See im Herbst und im Winter das erste Mal in die Vermietung. Es wird auch der Skibus das erste Mal am Pressegger See stehen bleiben, damit wir wirklich ein schönes, rundes Angebot für den Ganzjahrestourismus in Kärnten haben und eine super Wertschöpfung.“

Auflagen nachgeschärft
Europarcs ist nicht der einzige Betreiber, der auf den Zug aufspringt. Erst im Mai wurde in Kötschach-Mauthen eine ähnliche Anlage eröffnet. Beim Land beobachtet man den Trend genau. Eine Baubewilligung ist für solche Heime nämlich nicht notwendig, sofern die Heime mobil bleiben.
Mit einem Erlass schärfte das Land dazu im Campinggesetz nun nochmals nach. Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) sagte, aus anderen Bundesländern seien auch unerfreuliche Entwicklungen bekannt, etwa dass Campingplätze zu hundert Prozent aus Mobilheimen bestehen und Mobilheime gar nicht mehr mobil seien. Das Land habe daher klargestellt, dass Mobilheime keine betonierte Fundamente haben und auch nicht mehrstöckig sein dürfen.

Investoren bleiben Gast im eigenen Mobilheim
Eine weitere Entwicklung, die man beim Land im Auge behält immer öfter bieten Betreiber auch an, in solche Mobilheime auch zu investieren. Der Investor bekommt dann eine Rendite aus der Vermietung, die höher liegt, als bei einem Sparbuch, wird versprochen.
Der Investor darf höchstens drei Wochen im Jahr außerhalb der Saison in seinem Mobilheim Urlaub machen. Dabei gilt er als Gast und die Kurtaxe wird fällig. Dennoch bleibe oft der Vorwurf von versteckten Zweitwohnsitzen. Wobei die Campingplatzwidmung einen Zweitwohnsitz gar nicht zulasse, sagte LR Schuschnig.