Anfang der 90er Jahre wurde der ehemalige Napoleonstadl zum Haus der Architektur. Aber schon vor zehn Jahren musste ein Umbau geplant werden, denn die Barrierefreiheit war nicht gegeben. Nach einem halben Jahr Bauzeit ist das nun geschafft. Das Kernstück der Adaptierung durch das Architekturtrio Sebastian Horvath, Dominik Fasching und Massimo Vuerich, ist der Lift, denn bislang war der Besuch des Architekturhauses Kärnten für Rollstuhlfahrerinnen fast unmöglich.
Lift nahezu perfekt getarnt
Nahezu perfekt getarnt wurde der Lift in den Veranstaltungssaal integriert. Eine metallfreie, 30 Quadratmeter große und 1.600 Kilogramm schwere Eichenfront sorgt nun dafür, dass man von diesem architektonischen Eingriff fast nichts spürt.
Architekt Sebastian Horvath sagte, diese spannende Aufgabe sei aus einem Architekturwettbewerb im Jahr 2013 hervorgegangen: „Das Ziel war, eine Intervention umzusetzen, die man möglichst nicht spürt.“ In der Wahl der Materialien und der Farbe habe man sich an der bestehenden Architektur orientiert. „Es sollte selbstverständlich wirken“, sagte Horvath.
Sanitäreinrichtungen renoviert
Es gibt nun eine neue Zugangsmöglichkeit mit Rampe und im Untergeschoß wurde die längst fällige Adaptierung der Sanitäreinrichtungen durchgeführt.
Die Blaue Plane ist Teil der derzeitigen Günther Domenig Ausstellung. Das Architekturhaus Kärnten ist mit seinen wissenschaftlichen Räumen und dem Ausstellungsraum das Flaggschiff der Baukultur im Land.
Zentrum der Baukultur im Napoleonstadl
Markus Klaura vom „Haus der Architektur Kärnten": Es gibt viele Institutionen, die sich um Baukultur bemühen. Ob das der Kinderspielraum ist, ob das die Zentralvereinigung der Architekten oder die Kammer der Architekten ist, und so weiter. Aber der Schmelztiegel und das Zentrum dieser Bemühungen hat sich hier im Napoleonstadl im Haus der Architektur Kärntens etabliert.“
Und jene, die sich um die Baukultur im Land nachhaltig bemüht haben, sind nun mit tragenden Rollen im Gebälk des Architekturhauses verewigt.