Luststock

Liebstöckl: „Eigenbrötler“ im Garten

Luststock, Liebstöckl oder Maggikraut wurde bereits im Altertum wegen seiner gesundheitlichen und angeblich Lust steigernden Wirkung geschätzt. Der Luststock ist eine hochwachsende Pflanze, die aber nicht ganz einfach zu handhaben ist. Sie gilt als „Eigenbrötler“, der viel Aufmerksamkeit braucht.

Hobbygärtnerin Petra Miklautz aus Köttmannsdorf sagt, es gebe viele Fragen und Ungereimtheiten rund um den Luststock, der zur Familie der Doldenblütler gehört. Viele nutzen ihn zum Verfeinern von Suppen, kann er aber auch für die Herstellung vom Schnaps verwendet werden.

Gute Wachstumschancen im Halbschatten

Als Pflanzort bevorzugt er im Garten sonnig bis halbschattige und kühlere Bereiche. „Manchmal wächst er auch in sonnigen Teilen des Gartens, dann tut ihm wahrscheinlich ein kaltes Lüftchen gut, das ab und zu dort zu spüren ist. Aber im Grunde mag er es lieber halbschattig im Garten oder auf der Terrasse.“

Er wächst aber auch im Topf. Dabei sei Staunässe möglichst zu vermeiden, so die Expertin: „Ich muss Blähbeton in den Topf geben, weil er auch nicht austrocknen sollte.“

Nimmersattpflanze mit Vorliebe für Sommerpause

Im Garten benötigt er lockere, hummusreiche Erde. „Er ist eine Nimmersatt-Pflanze, er zählt eigentlich zu den Mittel- bis Starkzehrern. Für mich ist er aber eine reine Starkzehrer-Pflanze.“

Bei der Pflege sei zu beachten, dass gesunde Stauden im Juni noch abgeerntet werden können. „Ab Juli sollte man dann mit dem Rückschnitt vorsichtig sein und nur ganz wenig ernten, weil da die Wurzelbildung wieder beginnt. Das wird oft nicht bedacht und es wird wild drauflos geschnitten, aber er braucht ein bisschen Pause, damit er sich auf das nächste Jahr vorbereiten kann.“

Verfärbte Blätter können viele Ursachen haben

Gelbe oder braune Blätter können auf eine Pilzkrankheit oder Rostbefall hindeuten, erklärt Petra Miklautz. Dabei sollen ein kompletter Rückschnitt vollzogen und sämtliche Blätter entfernt werden: „Meistens hilft das schon, dass er dann wieder gesund austreibt.“

Blattläuse und Wanzen können ebenso eine Verfärbung der Blätter hervorrufen. Im Fall von Wanzen sei ein Rückschnitt sinnvoll, „aber ich lasse ihn dann stehen und beernte ihn nicht gleich, weil dann verkümmert die Wurzel wieder.“ Bei Blattlausbefall sei es ratsam, etwas zuzuwarten.

Auch Trockenheit möge der Luststock nicht und sie rufe ebenfalls gelbe oder bräunlich verfärbte Blätter hervor.

„Er mag keine Nachbarn um sich“

Bei der Platzwahl sei darauf zu achten, dass das Liebstöckl möglichst viel Platz für sich alleine habe: „Es mag keine Nachbarn um sich. Auf einer Entfernung von einem bis einem halben Meter sollte er eigentlich keine Konkurrenz haben. Auch Duftkräuter sollten nicht in unmittelbarer Nähe angepflanzt werden. Er mag seinen Platz ganz für sich alleine haben.“

Senfkörner bzw. Senfsaat regen das Wachstum an, wenn eine Pflanze verkümmert ist: „Das ist das Einzige, was er wirklich mag“, so Miklautz.