Chronik

Land legt Strahlenschutz-Alarmplan fest

Kärnten hat als erstes Bundesland einen eigenen Landes-Strahlenschutz-Alarmplan erstellt und an das Klimaschutzministerium übermittelt. Der Plan dient zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt bei Eintritt eines radiologischen Notfalls.

Österreich muss laut Gesetz einen gesamtstaatlichen Notfallplan für alle möglichen Ereignisse mit Radioaktivität bzw. Strahlung erstellen. Darauf aufbauend haben auch die Bundesländer Landes-Strahlenalarmpläne zu entwickeln. Als Grundsatz darin gilt ein gesicherter Informationsfluss an die Bevölkerung.

Der Plan regelt sämtliche Meldewege und Abläufe und legt alle Verantwortlichkeiten fest. Gerüchte, Fake News oder unterschiedliche Anweisungen an die Öffentlichkeit gehen seien zu verhindern, so der Strahlenschutzbeauftragte des Landes Kärnten, Rudolf Weissitsch. Zwei wesentliche Grundsätze dabei seien: „If you fail to plan, you are planning to fail“ (Wenn Sie nicht planen, planen Sie zu scheitern; Benjamin Franklin) und „Many voices – one message“ – viele Stimmen, eine Information.

„Bedrohung durch Krieg realistisch“

War man in den vergangenen Jahrzehnten von einem Reaktorunfall als größte Gefahr ausgegangen, so spielt seit Beginn des Angriffs von Russland auf die Ukraine auch die Gefahr von Atomwaffen eine Rolle, so die Vorsitzende des Landeskoordinationsausschusses, Beate Prettner (SPÖ). Diese Bedrohung durch den Krieg sei sehr realistisch geworden. Es gebe den Bericht, damit jeder wisse, wer wie was wann zu tun habe.

Sirenensignale des Zivilschutzalarms grafisch dargestellt
BMI

Sirenenalarm bei Reaktorunfall

Bei einem grenznahen schweren Kernkraftwerks-Unfall werde die Bevölkerung zum Beispiel über das österreichweite Sirenensystem alarmiert: Ein dreiminütiger gleichbleibender Dauerton bedeutet „Herannahende Gefahr“; die Bevölkerung wird über die Medien akkordiert informiert. Ein auf- und abschwellender Sirenenton (eine Minute) heißt „Gefahr“; die Bevölkerung hat sich unverzüglich in geschützte Bereiche wie Gebäude zu begeben.