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Chronik

Blutkonserven weiter dringend benötigt

Am Welt-Blutspendetag haben zahlreiche Menschen in Klagenfurt Blut gespendet. Täglich werden in den Kärntner Krankenhäusern im Schnitt rund 45 Blutkonserven benötigt. Es herrscht nach wie vor ein Engpass bei Blutkonserven. Ein eigenes Management sorgt im Elisabethinenkrankenhaus für eine bessere Einteilung.

Mehr als 21.000 Menschen spendeten vergangenes Jahr in einer der Blutspendezentralen des Roten Kreuz ihr Blut. Das sind zwar um fast zweitausend Menschen mehr als 2020, allerdings könnte die Spendenbereitschaft größer sein, so Melanie Reiter, Pressesprecherin beim Roten Kreuz Kärnten: „Wir haben gerade einen Blutengpass und sind auf jeden Blutspender angewiesen.“

Wer kann Blut spenden?

Wer sein Blut spenden will, muss keine bestimmte Blutgruppe vorweisen. Alle gesunden Menschen ab 18 Jahren dürfen Blut spenden. Jede Blutspender ist automatisch auch ein Gesundheitscheck. Das Blut wird auf Hepatitis und andere Infektionskrankheiten untersucht.

500 Konserven müssen auf Lager sein

Rund 500 Blutkonserven müssen in Kärnten jederzeit vorrätig sein. Sind sie das nicht, kann das zu Problemen im Krankenhausbetrieb führen und es müssen geplante Operationen abgesagt werden. Wer Blut spendet, kann in sieben Minuten zum Lebensretter werden. So lange dauert es, um rund 500 Milliliter Blut aus der Armvene zu entnehmen. Blut kann immer noch nicht künstlich hergestellt werden. Ein Durchbruch in der Forschung gelang bis jetzt nicht, daher seien die Krankenhäuser immer noch auf Blutspender angewiesen, hieß es auch von Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ).

Symbolbild Blutspenden
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„Blutmanagement“ sparsamen Verbrauch

Allein in den Kärntner Krankenanstalten werden pro Tag etwa 45 Blutkonserven benötigt. Die Lagerbestände sind derzeit so niedrig, dass sogar planbare Operationen verschoben werden müssen- auch wenn, so wie im Krankenhaus der Elisabethinen, besonders sparsam mit Blut umgegangen wird. Dort wird seit 2010 ein eigenes Programm zum Blutsparen umgesetzt. Es nennt sich „Patient Blood Management“ und half dabei, den Verbrauch von Blutkonserven um die Hälfte zu reduzieren.

Im vergangenen Jahr wurden 490 Blut-Konserven benötigt, 2010 waren es noch 1.100 Blutkonserven. Horst Pojer, Leiter des Blutdepots im Elisabethinenkrankenhaus, sagte gegenüber dem ORF Kärnten, im Rahmen des „Patient Blood Management“ werde zuerst geschaut, dass der Patient möglichst gut gefüllt mit Blut zur OP komme. Die Operation erfolge blutsparend, weil auch das verlorengegangene Blut gesammelt und eventuell retransferiert werde. So lange der Patient sich klinisch wohl fühle werde ihm auch keine Fremdblutkonserve verabreicht.

Blutkonserve
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Trotz des sorgsamen Umgangs mit der Ressource Blut macht sich der derzeitige Mangel an Blutkonserven auch im Krankenhaus der Elisabethinen bemerkbar. Planbare Operationen müssen wegen des Blutmangels verschoben werden.

Blutkonserven weiter dringend benötigt

Am Dienstag ist Welt-Blutspendetag. Täglich werden in den Kärntner Krankenhäusern im Schnitt rund 45 Blutkonserven benötigt. Die Bereitschaft, Blut zu spenden, ließ zuletzt nicht nur wegen der Pandemie nach. Es herrscht nach wie vor ein Engpass bei Blutkonserven.

Gleichberechtigung durch neue Regel

Bis vor kurzem noch waren homosexuelle und bisexuelle Männer vom Blutspenden ausgeschlossen. Es handelt sich um eine Diskriminierung, die ab September in Österreich Geschichte sein soll. Noch im Mai einigte sich die Bundesregierung unter Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grünen) auf eine entsprechende Gesetzesnovelle.

Die neue Regelung sieht keine Unterscheidung mehr zwischen hetero-, bi- und homosexuellen Menschen beim Blutspenden vor. Stattdessen gilt eine 3 mal 3-Regel für alle. Wer innerhalb der vergangenen drei Monate mit drei verschiedenen Partnern Sex hatte, wird für drei Monate von der Blutspende ausgenommen. Die Gesetzesnovelle tritt mit 31. August in Kraft.