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Chronik

Kein Abschuss trotz Häufung von Wolfsrissen

Die Zahl der Wolfsrisse hat in den vergangenen Wochen stark zugenommen. Viele Bauern überlegen bereits, heuer auf den Almauftrieb zu verzichten. Obwohl es in vier Kärntner Gemeinden Abschussgenehmigungen für sogenannte Risikowölfe gibt, gab es bis jetzt keinen Abschuss.

107 Risse von Nutztieren durch Wölfe gab es heuer bereits, heißt es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Martin Gruber (ÖVP). Täglich würden neue Risse hinzukommen. Das macht auch den Almbauern zunehmend Sorgen. Einige würden bereits darüber nachdenken, ihre Tiere heuer nicht auf die Almen aufzutreiben. Gar als „Feindbild Nummer eins für den Almbetrieb“ bezeichnet der Sprecher der Landwirtschaftskammer, Wilfried Pesentheiner, den Wolf. Diese Entwicklung lasse sich schon in den vergangenen Jahren beobachten, in denen die Zahl der aufgetriebenen Tiere immer weiter zurückgegangen sei.

Tierschutz kritisiert Verordnung

Die Anfang des Jahres von der Kärntner Landesregierung beschlossene Verordnung, die die Jagd auf Wölfe erleichtern soll, sei Pesentheiner zufolge ein guter Ansatz. Die Naturschutzorganisation WWF bezeichnet die Verordnung hingegen als „nicht nachvollziehbar und rechtswidrig“ und spricht sich für Förderungen für den Herdenschutz aus.

Abschussgenehmigung in vier Gemeinden

Sowohl „Schadwölfe“, die Tiere auf Almen reißen, als auch „Risikowölfe“, die in besiedelte Gebiete vordringen, dürfen seit der Verordnung mit einer örtlich und zeitlich begrenzten Freigabe abgeschossen werden. Dazu zählen etwa Wölfe, die 20 Tiere in einem Monat bzw. 35 in drei Monaten verletzten oder töteten.

Derzeit gibt es in vier Kärntner Gemeinden Abschussgenehmigungen – dazu zählen Stall im Mölltal, wo die Freigabe Ende Mai verlängert wurde, Trebesing sowie Lesaschtal und St. Stefan im Gailtal. Geschossen wurde bis jetzt aber noch kein Wolf.