Hund hinter dem Lenkrad eines (stehenden) Autos
APA/dpa/Lukas Schulze
APA/dpa/Lukas Schulze
Tiere

Hitze belastet auch Tiere

Sommer, Sonne und Hitze sind eine Kombination, die für Tiere anstrengend werden kann. Betroffen sind Haustiere, aber auch Nutztiere im Stall. Hunde- und Katzenbesitzer sollten die Zeichen erkennen, ab wann ihre Tiere Hilfe brauchen. Aber auch das Baden hat seine Tücken, genau so, wie das Trinken aus abgestandenen Lacken.

Tierärztin Sabine Moser sagte, alle Tiere seien hitzeempfindlich. Bei Hunden und Katzen gebe es die Besonderheit, dass sie kaum schwitzen können, nur ein bisschen über die Pfoten. Dadurch seien sie mehr gefährdet als Tiere, die über den gesamten Körper schwitzen können. Für Stalltiere wäre es ideal, wenn auf beiden Seiten die Türen geöffnet wären, so Moser. In manchen Milchbetrieben verwendet man auch Ventilatoren, weil die Kühe bei starker Hitze weniger Milch geben. Ein Hitzestau in einem dunklen Stall könne gewaltig sein.

Starkes Hecheln als Alarmzeichen

Wird es einer Katze zu heiß, merkt man das an der Maulatmung, so Sabine Moser: „Sie hat das Maul weit offen, die Zunge heraußen und versucht, sich über die Zunge abzukühlen. Manche beginnen auch, das Fell abzulecken, um es zu kühlen.“ Wenn die Katze stark überhitzt sei, sollte man sie in feuchte Tücher hüllen und eine Infusion beim Tierarzt anlegen lassen. So könne die Körpertemperatur rasch wieder sinken.

Auch bei Hunden ist das erste Anzeichen von Überhitzung sehr starkes Hecheln. Kann man Hund oder Katze nicht an einen kühlen Ort schaffen, helfen spezielle Kühlmatten, so Volker Moser. Das seien dünne Schaumstofftücher, die auch als Mantel verwendet werden können. Durch die Verdunstung der Feuchtigkeit in den Tüchern könne das Tier effektiv abgekühlt werden. Mit diesen Tüchern kann sich aber auch der Mensch abkühlen.

Sonnenschutz für geschorene Hunde

So manches Tier legt sich auch gerne in die Sonne, sie können es auch übertreiben. Der Tierarzt rät, das Tier nicht aus den Augen zu lassen, obwohl es meistens selbst wisse, wann es genug sei. In bestimmten Fällen sollte man auch für sein Tier ein Sonnenschutzmittel parat haben, so Sabine Moser. Es gebe den Trend, Langhaarhunde im Sommer zu scheren. Nach der Schur müsse die Haut geschützt werden, entweder durch Stoff oder durch eine Sonnencreme.

Rettungshund mit einem Kind am Rücken im Wasser mit Hundeführerin
ORF
Baden mit Hund

An Hitzetagen sollte man auch an Vögel, Igel, Eichhörnchen oder Insekten denken. Diese Tiere haben im Sommer oft Schwierigkeiten, ausreichend Wasser zu finden, um sich abzukühlen und ihren Durst zu stillen. Man kann für sie im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon Wasserschalen aufstellen.

Ein Sprung in den See ist fein – das mögen auch Hunde. Sie lieben es auch meistens, wenn man einen Ball ins Wasser wirft. Dieses Spiel sollte zeitlich begrenzt sein, so Sabine Moser: „Wenn man das zu oft macht und der Hund nachschwimmt, schluckt er zuviel Wasser. Es kommt dann zu einer Elektrolytverschiebung und im schlimmsten Fall zu einem Lungenödem.“ Man spricht in einem solchen Fall von einer Wasservergiftung, die tödlich enden kann. Symptome seien Husten, Müdigkeit, der Hund bekomme schwer Luft. Man sollte dann sofort zum Tierarzt.

Besonders wichtig ist eine weitere tierärztliche Beobachtung über die nächsten Tage, da tödliche Spätfolgen in der Regel erst vier bis neun Stunden nach der Wasservergiftung auftreten.

Blaualgen in einem Baggerteich die durch Wind zusammengetrieben wurden
Blaualgen in einem Baggerteich, durch Wind an einer Stelle zusammengetrieben

Infektion durch unsauberes Wasser

Vorsicht ist prinzipiell auch bei veralgtem oder durch Entenkot verunreinigtem Wasser geboten. Das kann zu Leptospirose führen. Das ist eine Infektionserkrankung, die eigentlich bei Tieren vorkommt, aber auch auf Menschen übertragen werden kann, so Sabine Moser: „Die Leptospiren sind vorwiegend in stehenden Gewässern, Pfützen, kleinen Teichen. Man sollte den Hund nicht aus jeder Pfütze trinken lassen.“

Giftige Blaualgen in Teichen

Eine große Gefahr sind auch Cyanobakterien, umgangssprachlich Blaualgen genannt, die sich umso rascher vermehren, je wärmer das Wasser ist. Die Blaualge könne durch ihr Gift zu großen Problemen von Hautreizungen über Allergien bis zu Durchfall und Atemnot führen, so Moser. Man sollte Wasserstellen meiden, die einen bläulich-grünlichen Rand haben, ein bisschen trüb wirken, die Oberfläche spiegelt auch mehr, so Moser.

Kinder und Tiere darf man auch nicht in der Hitze im Auto lassen. Das „Nur kurz etwas einkaufen gehen“ kann sehr schnell tödlich enden. Bei einer Außentemperatur von 30 Grad werden im Wageninneren innerhalb kurzer Zeit 60 Grad und mehr erreicht. Es hilft auch kein leicht geöffnetes Fenster.